Viele Windows-XP-Nutzer verzichten auf Betriebssystemwechsel

Heute endet offiziell der Microsoft-Support für das Betriebssystem Windows XP, das dann keinerlei Sicherheits-Updates mehr erhalten wird. Diese Tatsache ist in fast allen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland bekannt. Dennoch war das 2001 eingeführte Betriebssystem im März immer noch bei einem Viertel aller Mittelständler (25 Prozent) zumindest teilweise und bei fünf Prozent der Firmen sogar noch im gesamten Unternehmen im Einsatz.

Laut einer aktuellen Studie des Fachmediums „Tecchannel“ ist es besonders problematisch, dass gut ein Viertel der KMU (27 Prozent) das Thema ignoriert und keinerlei Pläne für eine Migration hat. 54 Prozent der mittelständischen XP-Anwender planten jedoch den Umstieg auf ein neueres Betriebssystem. Für die Studie wurden vom 3. bis 20. März 2014 insgesamt 695 IT-Entscheider und IT-Experten kleiner und mittelständischer Unternehmen in Deutschland befragt.

Bremse für die Produktivität

Die Weigerung, auf ein moderneres Betriebssystem umzusteigen, birgt große Sicherheitsrisiken für die Unternehmen, zeigt die Studie auf. Die Tatsache, dass die meisten XP-Anwender standardmäßig mit Administratorrechten ausgestattet sind, begünstigt potenzielle Angriffe sogar noch. Darüber hinaus erschwert ein Festhalten an Windows XP in zunehmendem Maße auch die Produktivität, da immer mehr Soft- und Hardware-Anbieter das System künftig nicht mehr unterstützen werden. Zudem läuft der Internet Explorer unter XP nur bis zur stark veralteten Version 8, was jedes Surfen im Internet zum Wagnis macht. Wer zudem noch Microsoft Office 2003 nutzt, dessen Support ebenfalls am 8. April endet, muss künftig mit wachsenden Kompatibilitätsproblemen beim Dokumentenaustausch rechnen.

Die Nutzung von XP-basierten Altanwendungen in der Unternehmens-IT stellt den Studienergebnissen zufolge die mit Abstand größte Hürde für eine Migration auf eine modernere Plattform in den KMU dar (60 Prozent). Darüber hinaus werden die damit verbundenen Kosten (33 Prozent) sowie die nötigen personellen oder technischen Ressourcen (32 bzw. 29 Prozent) als weitere Hindernisse genannt. Fehlendes Know-how beim Umstieg gibt hingegen nur eine Minderheit (12 Prozent) als Grund an.

Hohe Anwenderzufriedenheit mit Windows XP

Mit Blick auf das eigene Unternehmen rechnen die Befragten jedoch mehrheitlich mit einem relativ reibungslosen Ablauf eines Betriebssystemwechsels: Fast jeder Zweite (49 Prozent) sieht hier nur geringe oder keine Probleme. Mit einigen Problemen rechnen 28 Prozent und sehr viele unterschiedliche Probleme sehen 13 Prozent der Befragten IT-Experten auf ihr Unternehmen zukommen.

Auch die Anwenderzufriedenheit mit Windows XP mag manchen Mittelständler von einem Plattformwechsel abhalten. Insgesamt 85 Prozent der von Tecchannel Befragten geben an, zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Betriebssystem gewesen zu sein. Jene KMU, die einen Wechsel zum Zeitpunkt der Befragung noch vor sich hatten, favorisieren eindeutig Windows 7 (65 Prozent). Nur 13 Prozent wollen auf Windows 8 oder 8.1 umsteigen und immerhin gut jeder Fünfte (21 Prozent) plant die Migration auf eine andere Plattform wie beispielsweise Linux.

(TecChannel/asc)