Video und Corporate Publishing – Bewegtbild als Konvertierungstool

Bewegtbild ist eine wichtige Disziplin des Corporate-Publishing. Angesichts eines stets steigenden Angebots bedarf es immer mehr, um den Kunden auf die eigene Webseite zu locken und dort zu halten. Video-Inhalte binden nachgewiesenermaßen den Kunden auf einer Webseite und erhöhen die Dauer einer Visit im Schnitt um rund zwei Minuten sowie die Kaufwahrscheinlichkeit um 64 Prozent. Videos müssen aber zum einem zum Produkt, zum anderen zur Zielgruppe passen.

Von Neil Berry, Ooyala

Manche Produkte lassen sich am ehesten durch Atmosphäre und Thrill im Video an den Mann bringen, andere verlangen nach ausführlicher Information, eventuell sogar konkreten Support. Eine Aufbauanleitung technischer Produkte ist ein Mehrwert und letzten Endes eine Entscheidungshilfe für Kunden.

Produkt-Videos steigern die Verweildauer auf der Website und die Kaufwahrscheinlichkeit. Online-Videos sind ein effektives Konvertierungstool, die aber einer optimalen technischen Umsetzung und Erfolgskontrolle bedürfen.

TV-Kanal = Verkaufskanal

Doch die Herausforderung, den Kunden anzusprechen, wird immer größer. Fernsehen ist kein lineares Angebot mehr, sondern findet überall, an verschiedenen Orten und Zeiten und vor verschiedenen Geräten statt. Streams auf PCs, Tablets, Smartphones, Spielkonsolen und Fernsehern mit Internet-Anbindung sind mögliche Verbreitungskanäle. Dabei steigt der mobile Anteil des Internet-TV-Konsums ständig, wie unsere Auswertungen zeigen. Eine Studie des Marktplatzanbieters Rakuten über die Shopping-Trends in 14 Ländern, darunter auch Deutschland, zeigt zudem, dass die Nutzung von Tablets beim Online-Einkauf im Vorjahr um 41,9 Prozent gestiegen ist, die von Smartphones um 9,7 Prozent.

Technische Voraussetzungen

Unterschätzt wird oft die technische Komponente. Ein ruckelndes Video ist im Zweifelsfall das entscheidende Argument gegen einen Kauf. Adaptives Bitrate Streaming und Transcoding in verschiedenen Formaten – wie etwa Flash Adaptive Streaming, iOS und HTTP Dynamic Streaming (HDS), aber auch die Unterstützung auf nicht Flash-kompatibler Hardware – verlangen nach Video-Management-Plattformen für das Ausspielen von Inhalten vom Smartphone bis zum Smart-TV in bestmöglicher Qualität.

Gute Position im Internet-TV-Regal

Videos müssen aber auch gut gefunden werden, um den Besucher bei seiner Online-Suche auf die eigene Webseite zu locken. Video-Management-Plattformen sorgen durch eine effektive Verbreitung und Auffindung von Videos in dem sie eine SEO-Optimierung von Links erleichtern. Die Integrierung des Share-Buttons über soziale Medien spielt dabei eine weitere wichtige Rolle.

Erfolgskontrolle

Wer Kunden ansprechen will, muss immer auch den Erfolg kontrollieren, um so die richtigen Entscheidungen zu treffen. Video-Management-Lösungen bieten hier die Möglichkeit, nachzuverfolgen, welche Inhalte von wem angesehen werden. Bei Verkaufsvideos wird zudem untersucht, welche Länge von Videos akzeptiert wird. Wichtig auch für die Werbepartner von Herstellern ist die Erkenntnis, wie viele Banner und wann – pre-roll, mid-roll oder post-roll – akzeptiert werden bzw. welche Werbung überhaupt angeklickt wird. Für das individuelle Angebot nützt hier das Tracken der Zugriffsraten. Wir bei Ooyala etwa werten jedes Quartal weltweit das Zugriffsverhalten der Anwender aus. Möglichst detaillierte Tracking-Zahlen haben aber nur dann einen Effekt, wenn eine Videomanagement-Lösung die Möglichkeit bietet, Entscheidungen technisch schnell umzusetzen.

Die Steigerung der Konversionsrate hängt also nicht nur von Inhalten und Kampagnen ab, sondern auch von Techniken zur Implementierung und Erfolgskontrolle. Und für manche Unternehmen werden sie sogar zu einem neuen direkten Verkaufskanal. So vertreibt die Wiener Staatsoper sogar direkt ihre eigenen Live-Streams mit unseren Lösungen. Zeitversetzt werden dabei Livestreams in den verschiedenen Zeitzonen zur jeweiligen Prime-Time übertragen und können käuflich erworben werden. Online-Video übertrifft hier den klassischen CD-Abverkauf und macht sich bezahlt.

Über den Autor: Neil Berry ist Vice President EMEA beim Video-Dienstleister Ooyala.