Verpackungen werden flexibler

Der Verpackungshersteller Zip-Pak stellt die Ergebnisse seiner globalen Studie über Verpackungen im Einzelhandel vor. Das Unternehmen analysierte einerseits Verbraucherwünsche und Konsumverhalten und führte andererseits Interviews mit Branchenkennern aus Forschung, Industrie, Handel, Medien und Consulting. Anhand von zehn Trends zeigt Zip-Pak auf, was sich bei Produktverpackungen künftig ändern wird und worauf Hersteller und Händler achten sollten.

1. Mehr ältere Verbraucher

Angesichts der Tatsache, dass in zahlreichen Volkswirtschaften immer mehr ältere Menschen leben, muss im Einzelhandel bei der Verpackung den Anforderungen dieses älteren Kundenstamms entsprochen werden. Hierzu sind leichter zu öffnende Packungen, die bessere Lesbarkeit der Verpackungsbeschriftung und eine größere Schrift erforderlich. Einzelhändler werden hierfür das Geschäftslayout zur Gewährleistung eines besseren Zugangs verändern, für bessere Beleuchtung sorgen, beliebte Artikel auf mittlerer Regelhöhe einsortieren und eine breitere Palette von gesünderen Alternativen anbieten.

2. Mehr Fertiggerichte

Trotz ihrer hohen Mobilität haben Verbraucher gezeigt, dass sie ihr Essen häufiger zuhause zubereiten. Als Hauptindikator weist die Studie auf die wachsende Anzahl an Speisen hin, bei denen in der Küche einem Fertiggericht weitere Zutaten hinzugefügt werden. Dieses Interesse wurde im letzten Jahrzehnt durch das beträchtliche Wachstum der Lebensmitteloptionen unterstützt, bei denen es sich um Fertiggerichte oder um Gerichte handelt, die nur aufgewärmt oder einfach so gegessen werden. Dieser Trend wird sich voraussichtlich durch mehr Vielfalt, qualitativ hochwertige Angebote und wettbewerbsfähigere Preise fortsetzen. Unterstützt man dieses Verbraucherverhalten, so stellt dies im Hinblick auf die Verpackung eine Gelegenheit für die Entwicklung portionsspezifischer Größen und Formate dar, durch die sich die Haltbarkeitsdauer weiter verlängern lässt und Benutzerfreundlichkeit gewährleistet wird. Lieferkettenpartner für Verpackung werden zu dieser Veränderung voraussichtlich durch ein größeres Angebot an Lösungen für mehr Produktschutz und -haltbarkeit sowie Originalitätsverschlüsse beitragen.

3. Flüssigkeiten in flexibler Verpackung

Immer mehr Flüssigproduktmarken führen flexible Verpackungsformate ein. Von Suppen und Kaffee über Wein bis hin zu Babynahrung und Energiegetränken schätzen Verbraucher die Annehmlichkeit und bequeme Tragbarkeit eines flexiblen Beutels. In der Verpackungs-Lieferkette wird man durch Fortschritte bei der Folienstruktur, beutelformende Geräte und neue Abfülltechnologien weiter zu dieser Entwicklung beitragen. Weltweit betrachtet weitet sich dieser Trend hinsichtlich der Breite und Tiefe des Produktangebots aus, und gerade im pazifischen Raum, vor allem in Japan, sind einschneidende Veränderungen spürbar.

4. Nachhaltigkeit

Ökologische Verantwortung und entsprechendes Engagement werden auch in Zukunft Bereiche sein, auf die weltweit nicht nur in Sachen Innovation der Schwerpunkt gelegt wird. Ein Beispiel hierfür ist der Übergang von starrer zu flexibler Verpackung, wobei Nachhaltigkeit im Rahmen der Studie als Hauptargument genannt wurde. Der Umstieg auf flexible Packungen führte auch dazu, dass viele Marken im Vergleich zu starren Produkten eine Reduktion in Bezug auf Verpackungsmaterial und Kosten verzeichnen konnten. Aus einer kürzlich unter Verbrauchern durchgeführten Lifestyle-Studie ging hervor, dass Marken aufgrund dieses Trends in jeglicher Hinsicht profitieren, weil diese Veränderung auch für die zunehmende Anzahl an ökologisch informierten Verbrauchern von Interesse ist, die Marken und Produkte kaufen möchten, bei denen ihr umweltpolitisches Engagement geteilt wird.

5. Schutz vor Diebstahl

Diebstahl und Schwund bereiten Einzelhändlern weiterhin Sorge. Verpackungsunternehmen werden aufgefordert, neue Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, durch die Produkte in der Lieferkette vor Diebstahl bewahrt werden, ohne dass dadurch die Verbrauchererfahrung an der Verkaufsstelle oder Kasse beeinträchtigt wird. In der Branche hat man darauf reagiert, indem Verpackungstechnologien eingeführt wurden, durch die sich die Optik der Produkte verbessern lässt und gleichzeitig Schutz vor Diebstahl gewährleistet wird. Im Einzelhandel werden deutlich neue und innovative Ansätze gefordert, und für erfinderische Verpackungslieferanten bieten Lösungen zum Diebstahlschutz zahlreiche Chancen.

6. Verletzungsgefahr bei einem Übermaß an Schutz

Möchte man ausreichend Diebstahl- und Manipulationsschutz bieten, so führt dies oft zu Verpackungen, die zu komplex sein. Ein Beweis hierfür sind jährlich Hunderte von Besuchen in der Notaufnahme, zu denen es kommt, weil sich Verbraucher beim Versuch, Produkte zu öffnen, die durch praktisch unüberwindbare Verpackung „geschützt“ sind, an den Händen oder Fingern verletzen. Die Nachfrage nach Verpackungslösungen, bei denen eine clevere und zugleich vernünftige Balance zwischen Inhalt und Diebstahlschutz erzielt wird, und nach Produkten, die sich nach dem Kauf leicht öffnen lassen, wird voraussichtlich weiter ansteigen.

7. Medikamenten-Verpackung und Patientensicherheit

Hinter den Fortschritten bei dieser Verpackungsart steht der universelle Wunsch, dafür zu sorgen, dass in den USA wesentlich weniger Menschen aufgrund mangelnder Vorschrifteneinhaltung bei der medikamentösen Behandlung ums Leben kommen. Innovative Materialien und technologischer Fortschritt zeigen hier eine starke Wirkung. Zu den zahlreichen Lösungen für dieses Problem zählen bessere Einzeldosenverpackung zum Medikamentenschutz und eine größere Palette an Blisterkartenpackungen, die für mehr Benutzerfreundlichkeit und robustere Patienteninformationen sorgen. Ein äußerst progressiver Ansatz hinsichtlich dieses landesweiten Interesses an Patientensicherheit hat zur Entwicklung und Einführung fortschrittlicher Verpackungslösungen geführt, durch die es Patienten leichter fallen soll, sich an die medikamentösen Vorschriften zu erinnern und diese einzuhalten.

8. QR-Codes und mobile Technologie

QR-Codes bieten für Verbrauchermarken weiterhin zahlreiche Informationen, unter anderem zusätzliche Produktinformationen und Kosteneinsparungen bei der Verpackung, da weniger Beilagen oder gedruckte Informationen benötigt werden. Komplementär ist hier die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablets, mit denen Verbraucher Informationen über Produkte und Marken aufrufen und an andere weiterleiten. Diese Verhaltensänderung hat dazu geführt, dass Apps entwickelt werden, mit denen Verbraucher leichter Kauf- und andere Entscheidungen treffen können. Dank dieser Apps findet an der Verkaufsstelle kein „Moment der Wahrheit“ mehr statt, weil sich die Verbraucher bereits vorher über alle Details informiert haben und die Entscheidung daher bereits getroffen ist, bevor sie das Geschäft überhaupt betreten. Infolgedessen wird noch häufiger Verpackung mit interaktiven Scan-Links zu Informationsressourcen verwendet werden. Denn Marken wollen, dass Verbraucher auf ihren Mobilgeräten mehr Zeit mit dem Recherchieren ihrer Produkte verbringen. Dieser Trend stellt eine weitere Veränderung dar, was die effektive Verknüpfung zwischen Einzelhändlern und Marken einerseits und informierten Verbrauchern andererseits betrifft.

9. Flexibilität versus Geschwindigkeit

Flexibilität in der Lieferkette ist zu einem wichtigen Motor geworden, da sich Großunternehmen in kleinere, dezentralisierte „Markenunternehmen“ verwandelt haben. Gerätehersteller bekommen die Nachfrage nach kürzeren Abläufen, schnelleren Umstellungen und der Fähigkeit, unterschiedliche Größen, Formen und Grafiken produzieren zu können, zu spüren. Bevor der Schwerpunkt auf Flexibilität gelegt wurde, stand bei Unternehmen aus den Bereichen Verpackungsgeräte und Verarbeitung hauptsächlich Geschwindigkeit im Vordergrund, da Marken in Bezug auf Produkte vorwiegend eine Universalmentalität an den Tag legten. Da Verbraucher jetzt aber individuelle Betreuung und maßgeschneiderte Lösungen fordern, scheint die Vorherrschaft von Geschwindigkeit nachzulassen.

10. Wachsender Einfluss von Eigenmarken

Die Zunahme der Einzelhandelsmarken stellt im Rahmen dieser Studie eine Tendenz dar, die betont werden sollte. Nahezu 20 Prozent aller derzeit im Einzelhandel vertriebenen Produkte sind Eigenmarken. Höhere Produktqualität und die Verwendung aufwendigerer Verpackung sind nur zwei Faktoren, auf die dieses Wachstummuster zurückzuführen ist. Einzelhändler wenden sich dem exklusiven Marktsegment zu, indem sie einer wachsenden Gruppe qualitätsbewusster Käufer erstklassige Marken bieten. Sie stellen ihre Bereitschaft unter Beweis, in Geschäftschancen zu investieren, um sich durch die Verpackung von nationalen Marken abzusetzen.

Die physische Verpackung eines Produkts ist weiterhin ein wichtiger Faktor, was Differenzierung und die Vorliebe von Verbrauchern betrifft. In vielen Produktkategorien bilden sich Käufer aufgrund der physischen Charakteristika der Verpackung eine Meinung über die Qualität und den Wert eines Produkts. Hierzu zählen Materialien, Form, verwendete Grafiken und Verpackungsverschluss.

Dies trifft besonders auf Eigenmarken zu, die in flexibler Verpackung vermarktet werden. Diesbezüglich weisen Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass ein wachsender Prozentsatz an Verbrauchern lieber wiederverschließbare Verpackungen verwendet, die nicht nur praktisch sind, sondern die Ware auch frisch halten und während des ganzen Produktlebenszyklus zuverlässige Leistung erbringen. Auch betrachten sie wiederverschließbare, flexible Verpackung als Steigerung des wahrgenommenen und realisierten Wertes einer Marke.