Verhaltener Optimismus in Medien- und Werbebranche

Die Medien- und Werbebranche geht verhalten optimistisch ins neue Jahr. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die der internationale Nachrichtendienst der Kommunikationsbranche Kontakter in seiner aktuellen Ausgabe (EVT: 5. Januar) präsentiert.

So glaubt der Vorsitzende der Geschäftsführung des TV-Vermarkters IP
Deutschland Martin Krapf, „dass die Branchen Telekommunikation,
Banken und Versicherungen sowie die Pharma-Industrie“ bei ihren
Werbeausgaben „zulegen werden“. T-Online-Vorstand Burkhard Graßmann
rechnet damit, dass Internet-Breitbandanschlüsse Anwendungen wie
Games on Demand, digitalen Videos und Musik Downloads den „Zugang zum
Massenmarkt“ öffnen. Und Peter Krüger-Herbert, Direktor Neugeschäft
bei McCann-Erickson, freut sich auf neue Aufträge von
Pharma-Unternehmen: „Durch die Gesundheitsreform“ werde die
Selbstmedikation und mit ihr die gesamte Branche „überproportional
wachsen“.

Etwas gedämpfter ist die Stimmung bei den Verlagen. Friedrich
Wehrle, Geschäftsführer der Motor-Presse Stuttgart, sieht „besonders
im internationalen Geschäft“ Wachstumschancen. Im heimischen Markt
dagegen könnte nach Ansicht von Manfred Braun, Geschäftsführer der
Verlagsgruppe Bauer, durch „die andauernden Preiskämpfe insbesondere
im Markt der Frauenzeitschriften“ die „gesamte Branche“ geschwächt
werden.

Andere Sorgen hat ZDF-Intendant Markus Schächter. Da sein Haus für
2004 „einen rigiden Sparhaushalt“ verabschiedet habe, gebe es
„Einschnitte auch in vielen Bereichen des Programms“. Gleichwohl
werde 2004 im ZDF „ein großes Sportjahr“ mit Olympischen Spielen und
Fußballeuropameisterschaft sein. Zudem kündigt Schächter einen
„Dreiteiler über das Mittelalter“, „ein packendes Doku-Drama zum
Widerstand des 20. Juli“, „eine Dokumentation über moderne
Kriegsführung“ sowie „ähnliche Formate“ wie die erfolgreiche Show
„Unsere Besten“ an.

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