Verbraucherschützer sorgen für Imageverlust bei Facebook, BP & Co.

Eine Vielzahl an Vorwürfen gegen unterschiedlichste Unternehmen begleitete die mediale Debatte im zweiten Quartal des Jahres 2010 fast durchgehend. Wie eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Yougovpsychonomics auf Basis des Markenmonitors Brand-Index zeigt, hat die beispielsweise durch Daten- und Umweltschützer angeheizte Negativpresse ihre Wirkung nicht verfehlt: Zahlreiche Marken haben in den vergangenen sechs Monaten an Beliebtheit verloren.

Analysiert wurde die Entwicklung der Imagewerte im ersten Halbjahr 2010. Für den Brand-Index werden täglich 1 000 Personen befragt. Zum Beispiel habe das Kreuzfeuer der Datenschützer gegen Facebook deutliche Wirkung gezeigt. Das Online-Netzwerk sei durch mögliche Datenschutzlücken und die Möglichkeit der Weitergabe von privaten Netzwerkdaten an Dritte in die Kritik geraten. Die Folge: Das Image des Online-Netzwerks setzte zur rasanten Talfahrt in den Negativbereich der Brand-Index-Skala an und sackte innerhalb nur eines Quartals von plus fünf auf minus 35 Punkte ab. Ähnlich erging es den Online-Netzwerken Myspace (von -10 auf -28), Studivz (von 3 auf -16) und Xing (von 7 auf -5).

Den massivsten Imagewandel im zweiten Quartal 2010 erlebte nach Angaben der Marktforscher allerdings der Mineralölkonzern BP. Seit der Havarie der Ölbohrinsel „Deep Water Horizon“ am 23. April 2010 und dem sich anschließenden Umweltdesaster im Golf von Mexiko habe sich das Image der Marke um über 58 Brand-Index-Punkte auf minus 48 verschlechtert. Die intensive Berichterstattung über die Ölkatastrophe habe nicht nur das Image der Dachmarke BP ins Abseits befördert. Auch die zum BP-Konzern gehörende Marke Aral habe 21 Punkte verloren.

Zunächst einige Punkte aufsteigen konnte der Untersuchung zufolge die Deutsche Bahn. Ihr Image habe sich im letzten Quartal um neun Index-Punkte auf minus 38 gesteigert. Im Juni erreichte das Unternehmen damit den bisherigen Bestwert im laufenden Jahr. Mit den Problemen um ausgefallene ICE-Klimaanlagen und dem damit verbundenen Hitzekollaps etlicher Jugendlicher habe sich das gute Abschneiden der Bahn jedoch schlagartig erledigt. Regelrecht abgestürzt seien die Imagewerte auf aktuell minus 62 Punkte.

Ein Beispiel für eine positive Entwicklung in den vergangenen sechs Monaten sei die Automobilmarke Seat: Mit einem Zuwachs von neun Brand-Index-Zählern habe die VW-Marke besonders stark zulegen können. In diesem Fall könnte positive PR ein Grund für den Erfolg sein: Mit Shakira als Werbestar habe der Autohersteller offensichtlich gerade im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft bei den Verbrauchern punkten können.

www.psychonomics.de