Verbraucher erwarten steigende Einkommen

Für eine spürbare Verbesserung der Verbraucherstimmung sorgen im September der konjunkturelle Aufschwung mit sinkenden Arbeitslosenzahlen sowie ein moderates Preisklima. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Deutschen steigen deutlich an. Auch die Anschaffungsneigung legt auf gutem Niveau zu. Der Gesamtindikator der Konsumklimastudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) prognostiziert nach revidiert 4,3 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,9 Zählern.

Die Verbraucher gingen davon aus, dass sich die konjunkturelle Belebung auch in den kommenden Monaten fortsetzen werde. Dies belege der starke Anstieg der Konjunkturerwartung in den letzten drei Monaten. In diesem Zusammenhang sähen die Bürger offenbar eine realistische Chance auf steigende Einkommen, was wiederum die Konsumneigung beflügelt. Der Indikator für die Konjunkturerwartung legt der Untersuchung zufolge im September mit einem Plus von 6,9 Punkten erneut spürbar zu. Damit hat er innerhalb der letzten drei Monate knapp 50 Zähler gewonnen und erreicht mit 53,5 Punkten den höchsten Stand seit rund drei Jahren. Das aus Sicht der Verbraucher entscheidende Kriterium für die gute Stimmung sei die überaus positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen nähere sich der Drei-Millionen-Marke und dürfte diese im weiteren Verlauf dieses Jahres sogar noch unterschreiten. Zudem sei die Kurzarbeit in den letzten Monaten deutlich abgebaut worden.

Die anziehende Konjunktur beflügelt laut GfK auch die Hoffnung der Verbraucher auf eine verbesserte finanzielle Lage. Die Einkommenserwartung legt im September um 9,2 Zähler zu und weist nun 45,2 Punkte auf. Ein höherer Wert sei zuletzt im März 2001 gemessen worden. Der derzeitige Konjunkturaufschwung sorge für sinkende Arbeitslosenzahlen. In der Wahrnehmung vieler Beschäftigter eröffne dies Chancen auf Tariferhöhungen. Zudem stütze die niedrige Inflationsrate von derzeit etwa einem Prozent die Kaufkraft der Verbraucher. Die verbesserte Einkommenssituation zeige sich auch bereits in der Realität. So hätten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Bruttomonatsverdienste im zweiten Quartal 2010 nach Abzug der Lebenshaltungskosten um 2,3 Prozent zugenommen.

Die Anschaffungsneigung steigt im September nach zwei Monaten mit rückläufiger beziehungsweise stagnierender Entwicklung wieder an. Das Plus beträgt 2,8 Punkte. Damit weist der Indikator 30,7 Punkte auf und liegt deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von null Punkten. Optimistische Einkommenserwartungen sowie das ruhige Preisklima in Deutschland stimulierten die ohnehin schon erfreulich gute Konsumneigung weiter. Zudem schwinde bei den Bürgern die Angst, den eigenen Job zu verlieren, im gleichen Maße, wie sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Sollte sich das Umfeld in den kommenden Monaten ähnlich günstig entwickeln und das Konsumklima weiter stimulieren, werde sich der private Verbrauch besser entwickeln, als bisher von der GfK prognostiziert. Statt einer Stagnation sei ein Plus von bis zu 0,5 Prozent realistisch.

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