US-Lobby für Recht auf Kinder-Werbung gegründet

Lebensmittelkonzerne und Werbeagenturen haben sich in den USA zur "Alliance for American Advertising" zusammengeschlossen. Das Wall Street Journal sieht in der Lobby-Gründung eine Reaktion auf die anhaltende Kinder-Fettleibigkeits-Debatte und ein hierfür ins Auge gefasstes Werbeverbot für bestimmte Lebensmittel.

Zur neuen Interessensvereinigung gehören neben den Konzernen General Mills, Kellogg und Kraft Foods auch die American Association of Advertising Agencies, die Association of National Advertisers und die Grocery Manufacturers of America. Die drei Lebensmittelkonzerne sind auch die „Top-Werber“ im Segment der abgepackten Lebensmittel für Kinder.

Der Zweck der neuen Allianz ist nach eigenen Angaben die Verteidigung des Rechts, bei Kindern zu werben und sich dabei selbst zu kontrollieren. Inhaltlich wehren sich die Werber und Marketingverantwortlichen gegen den Vorwurf, dass ein Zusammenhang zwischen bestimmter Werbung und aktuellen Trends in der Fettleibigkeit besteht. Restriktionen seien rechtlich schwer umzusetzen und ineffektiv bei der Bekämpfung dieses Problems.

Erst kürzlich hat Kraft im Bereich der Nahrungsmittelwerbung für Kinder in den USA eine neue Richtung eingeschlagen. Der Konzern will sein Image bei Eltern und „Gesundheits-Fanatikern“ verbessern. Einige sehen in diesem Schritt auch ein Eingeständnis hinsichtlich der geäußerten Vorwürfe. Kraft will künftig einige Produktlinien, die sich direkt an die Zielgruppe der Sechs- bis Elfjährigen richten, nicht mehr bewerben. Werbeeinschaltungen für Snacks bei anderen Zielgruppen sollen jedoch bestehen bleiben. pte

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