Ungebremste Umverteilung der Werbeausgaben

Der deutsche Werbemarkt wird einer Prognose der Hamburger Agentur Jäschke Operational Media zufolge im kommenden Jahr um 1,2 Prozent oder knapp 250 Millionen Euro auf ein Volumen von etwa 20,6 Milliarden Euro wachsen. Das laufende Jahr werde ein geringfügiges Plus von 0,5 Prozent aufweisen. Die höchsten Steigerungsraten werden im Jahr 2011 erneut im Bereich der digitalen Medien erwartet.

„Wir rechnen weiterhin mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von etwa zehn Prozent im Bereich der digitalen Kommunikation. Neben klassischem Online-Marketing fließen hier auch Investitionen in Social Media-Aktivitäten oder Mobile-Kampagnen ein“, sagt Agenturinhaber Michael Jäschke. Damit würden im Jahr 2011 erstmals deutlich über 3,2 Milliarden Euro netto in Online-Werbung investiert. Die Umverteilung von klassischen in digitale Medien halte an, sodass sich der Abstand der Online-Werbung zu TV und Zeitungen als traditionell umsatzstärkste Medien weiter verringern werde.

Im internationalen Vergleich werde Deutschland mit etwa 250 Euro Werbeausgaben pro Kopf auch im kommenden Jahr nur im Mittelfeld liegen. In den USA liege der Wert bei weit über 360 Euro, europäische Länder wie Großbritannien, Schweden oder Österreich investierten ebenfalls deutlich mehr pro Einwohner. Nicht preisbereinigt und ohne Berücksichtigungen von Rabatten werde der deutsche Werbemarkt im Jahr 2011 erstmals ein Volumen von über 32 Milliarden Euro erreichen. In jeweiligen Preisen sei damit der Anteil der Werbeausgaben am Bruttoinlandsprodukt seit dem Jahr 2008 kontinuierlich angestiegen.

Der Wachstumsprognose der Hamburger Agentur liegt die Annahme einer über das Jahr 2010 hinaus weiter deutlich wachsenden Konjunktur in Deutschland zugrunde. Den jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute zufolge wird das reale Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um etwa zwei Prozent wachsen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte steigen weiter um ca. 1,5 Prozent an. Entscheidend für die Werbewirtschaft sei ein weiteres Anspringen der Binnenkonjunktur, denn die Inlandsnachfrage beeinflusse das Tempo der Expansion des deutschen Werbemarktes entscheidend.

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