Umweltfreundliches Marketing nimmt zu

Umweltfreundliche Marketingkampagnen entwickeln sich zum Mainstream-Trend. Immer mehr Produkte werden als „grün" beworben und die Verkaufszahlen für nachhaltig produzierte Waren steigen stetig an. Wie aktuelle Zahlen des Marktforschungsinstituts „Datamonitor“ belegen, wurden in den USA in diesem Jahr bereits 458 Artikel auf den Markt gebracht, die zumindest den Anspruch erheben, „umweltfreundlich" oder „nachhaltig" zu sein. Sollte dieser Trend anhalten, würden 2009 drei Mal so viele „grüne" Kampagnen starten als noch im Vorjahr, berichtet das Branchenmagazin Advertising Age.

Hierzulande besteht der Trend zu umweltbewussten Artikeln beziehungsweise einer solchen Vermarktung bereits deutlich länger. „In diesem Fall schließen sich die Amerikaner ganz klar uns an und liegen dabei noch lange nicht auf jenem Niveau, das in Deutschland in Sachen Umweltbewusstsein gilt“, sagt Bernd M. Michael, Präsident Deutscher Marketing-Verband. Allerdings gebe es für die Menschen in Zeiten der Krise wichtigere Themen, wodurch umweltfreundliche Produkte etwas in den Hintergrund gerückt würden. „Sogenannte grüne Waren werden zwar weiterhin gekauft, jedoch nur, solange sie nicht teurer als andere, herkömmliche Produkte sind“, ergänzt Michael und hält auch beim amerikanischen Markt für unwahrscheinlich, dass für Bio-Produkte trotz höherer Kosten weiterhin konstant Geld ausgegeben wird.

Nielsen-Erhebungen zeigen hingegen, dass Produkte, die als nachhaltig beworben werden, sich trotz höherem Preis durchweg gut verkaufen. So sei der Absatz von Biolebensmitteln im vergangenen Jahr trotz Wirtschaftskrise um 5,6 Prozent gestiegen. Obwohl die Wachstumsraten mit Ende des Jahres schwächer wurden, habe es im Dezember immer noch ein Plus von sieben Prozent gegeben- deutlich mehr als im herkömmlichen Handel. „Es sieht so aus, als würde dieser grüne Trend die Rezession überleben“, meint Tom Vierhile, General Manager Produktanalyse bei Datamonitor. Ein Geheimnis des Erfolgs von „grünen“ Kampagnen ist seiner Meinung nach der Wunsch der Hersteller, bei den Produktionskosten zu sparen. Hinzu komme, dass Handelsketten wie Walmart darauf bedacht sind, umweltfreundliche Waren erschwinglich zu machen beziehungsweise zu halten. pte