Übernahmen in Osteuropa eröffnen Wachstumsoptionen

Für Handelsunternehmen, die sich international engagieren und in Wachstumsmärkte investieren, bieten sich in der Wirtschaftskrise enorme Wachstumschancen. In Osteuropa stellen aufgrund der niedrigen Bewertungen der Einzelhändler besonders Akquisitionen eine Wachstumsoption dar. Das geht aus dem „Global Retail Development Index (GRDI) 2009“ der Managementberatung A.T. Kearney hervor, der jährlich die Attraktivität von 30 Wachstumsmärkten für Handelsunternehmen untersucht.

Als attraktivstes Investitionsziel des Einzelhandels gelte in diesem Jahr Indien, gefolgt von Russland, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Vietnam, Chile, Brasilien, Slowenien und Malaysia. Die weltweite Expansion gewinne als Wachstumsstrategie für Handelsunternehmen durch einbrechende Umsätze in den etablierten Heimatmärkten als Folge des zurückhaltenden Einkaufsverhaltens der Konsumenten zunehmend an Bedeutung. Bedingt durch die weltweite Rezession seien die Immobilienpreise in den Top-Lagen vieler Entwicklungsländer enorm gesunken. Zudem werde in den Wachstumsmärkten im Gegensatz zu den meisten Industrieländern mit einem weiteren Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) gerechnet. Dies liege darin begründet, dass die Bevölkerung in diesen Ländern jünger sowie verstärkt städtisch orientiert sei und ein wachsendes Interesse an modernen Einzelhandelsformaten zeige.

„Da sich die wirtschaftlichen Bedingungen in den Industrieländern noch nicht nachhaltig verbessern, entwickeln sich die Wachstumsmärkte zunehmend zu den wichtigsten Wachstumsquellen für internationale Handelsunternehmen,“ sagt Dr. Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und verantwortlich für den Handelssektor in Mittel- und Zentraleuropa. Um die weltweit auftretenden Risiken zu managen, müssten führende Handelsunternehmen eine Portfoliostrategie entwickeln, die ein Gleichgewicht zwischen großen und entwickelten sowie kleinen und sich entwickelnden Märkten herstellt. „Insbesondere die asiatischen Länder verfügen über die besten Voraussetzungen für einen schnellen Aufschwung nach der Wirtschaftskrise“, unterstreicht Warschun. Das sei auf die anhaltende Nachfrage im Inland, ein kontinuierliches BIP-Wachstum sowie Milliarden Dollar schwere Staatsreserven zurückzuführen, die den Regierungen und staatlichen Banken Spielräume für Maßnahmen lassen. Die Märkte in Asien würden ihre Wirtschaftssysteme kontinuierlich neu gestalten und primär den Verbrauch im Inland fokussieren. Dieser Trend werde im Einzelhandelssektor langfristig anhaltendes Wachstum begünstigen.

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