Top Studie: Jeder Fünfte folgt Online-Stars in sozialen Netzwerken

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 3: Weiterarbeiten trotz Lottogewinn

Sicherheit, gute Kommunikation und Möglichkeiten, etwas zu bewirken – das sind für Fachkräfte die wichtigsten Aspekte, wenn es um einen attraktiven Beruf geht. 55,6 Prozent der Befragten würden trotz Lottogewinn weiterarbeiten. Das zeigt die Studie „Attraktive Jobs“ von meinestadt.de, für die 2.078 Fachkräfte mit Berufsausbildung befragt wurden. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Arbeitgeber stärker als bislang auf die Bedürfnisse und Erwartungen nicht-akademischer Bewerberzielgruppen schauen müssen.

Über die Hälfte der Fachkräfte sieht “Sinn” in der Arbeit: Für viele eine Traumvorstellung: ein Millionen-Gewinn im Lotto. Die Frage, die sich anschließt: Würden Sie dann weiterarbeiten? Eine knappe Mehrheit beantwortet sie mit „Ja“. Für diesen Teil der Fachkräfte stellt der Job also einen sinnstiftenden Faktor dar – “man wird gebraucht”, erfüllt einen guten Zweck oder erlebt sich als Teil einer Gemeinschaft. Die anderen 45,4 Prozent allerdings kennen diese Form der Sinnstiftung im Job nicht bzw. nur in Teilen. Dass der Sinn der Arbeit ein echtes Angebot für Bewerber darstellt, wurde bisher eher bei Akademikern angenommen. Entscheidend für Arbeitgeber aber ist: Im Hinblick auf die Ansprache von Fachkräften müssen sie sowohl „Sinnsucher“ als auch „Pragmatiker“ abholen.

Faktoren, die Sicherheit vermitteln: Für die befragten Fachkräfte sind ein sicherer Arbeitsplatz (56,5 Prozent) und ein gutes Arbeitsklima (49,6 Prozent) mit Abstand am wichtigsten im Job. Aufstiegschancen im Unternehmen (3,4 Prozent) rangieren hingegen auf dem letzten Platz. Doch woran machen Fachkräfte Sicherheit fest? Ein unbefristeter Job liegt mit 69,0 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von der pünktlichen Gehaltszahlung (61,5 Prozent) sowie der wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens (39,3 Prozent). Die Studienteilnehmer wünschen sich in der Ansprache solche konkreten Leistungsversprechen statt Floskeln zu einem vermeintlich kometenhaften Aufstieg wie “Jetzt ist die Karriere dran!”. Nur 8,1 Prozent der Befragten finden aktuelle Stellenausschreibungen sehr überzeugend.

Arbeit hat Zukunft: Ein Branchenvergleich macht jedoch deutlich, dass Unternehmen im Job-Marketing differenziert vorgehen sollten. So ist das Sicherheitsempfinden in den jeweiligen Branchen und Berufen unterschiedlich aufgeladen. Für Fachkräfte aus den Branchen Logistik und Einzelhandel liefert der allgemeine Unternehmenserfolg Sicherheit. Pflegekräften hingegen vermittelt vor allem die Arbeit in einer zukunftsträchtigen Branche Sicherheit. Zu fast 99 Prozent sind sich Fachkräfte aus der Pflege sicher, dass ihr Berufsbild langfristig gebraucht wird. Aber auch branchenübergreifend stellen die Optimisten die eindeutige Mehrheit: 85,4 Prozent der Fachkräfte mit Berufsausbildung sind davon überzeugt, dass ihre Arbeit auch in zehn Jahren noch nachgefragt ist. Das ist ein erstaunlicher Befund angesichts der medial stark präsenten These vom zeitnahen Verschwinden einzelner Berufsbilder im Zusammenhang mit der Digitalisierung.

Wunsch nach mehr Wertschätzung und Ehrlichkeit: Beim Faktor Arbeitsklima rangieren das Gefühl “Teil des Teams zu sein” mit 57,3 Prozent und die Verlässlichkeit unter den Kollegen mit 44,1 Prozent auf den Spitzenplätzen. Wird das Arbeitsklima im Team als schlecht bewertet, liegt es bei jedem Zweiten aller Befragten an der fehlenden Wertschätzung für die eigene Arbeit. Dicht dahinter folgt das fehlende Vertrauen zur Führungskraft (44,6 Prozent) und nicht vorhandenes Lob für die Arbeit (37,4 Prozent). Die Studienergebnisse offenbaren eine allgemeine „Führungsschwäche“. Die offenen Nennungen in der Befragung verdeutlichen insgesamt einen großen Redebedarf und den Wunsch nach authentischerer Kommunikation.