Studie: So verändert Big Data den Markt

Viele Unternehmen fürchten angesichts der massiven Marktveränderungen durch Big Data, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, wenn sie keine Data-Analytics-Lösungen einsetzen – so das Ergebnis einer weltweit durchgeführten Studie von Capgemini und EMC. Für den Report „Big & Fast Data: The Rise of Insights-Driven Business” wurden mehr als 1.000 Entscheider befragt.
"Wenn die Unternehmen jetzt nicht anfangen, die Chancen von Big Data zu nutzen, laufen sie Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen", so Kai-Oliver Schäfer, Leiter Insights & Data bei Capgemini (© Capgemini, EMC 2015)

Zwei Drittel der befragten Unternehmen (64 Prozent) sind der Meinung, dass Big Data traditionelle Industriegrenzen verschiebt und dazu beiträgt, dass neue Anbieter in ihre Branchen eindringen. Über ein Viertel (27 Prozent) berichtet, dass neue Akteure aus anderen Branchen den Wettbewerb verschärfen, während 53 Prozent vor allem den Wettbewerb durch Big-Data-Start-ups fürchten. Besonders stark sind die Marktveränderungen für Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen. Das Management und die Analyse von Big Data entscheiden damit immer mehr über das Überleben am Markt.

Big Data wird zu eigener Umsatzquelle

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Weithin unstrittig ist, dass die Daten, auf die Unternehmen Zugriff haben, zu einem Kernbestandteil des Unternehmenswerts werden – davon sind 59 Prozent der Befragten überzeugt. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass fast ein Drittel der befragten Unternehmen derzeit einen Verantwortlichen für das Datenmanagement auf CxO-Ebene installiert oder dies bereits getan hat. Weitere Ergebnisse:

          54 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass die Investitionen in Big Data in den kommenden drei Jahren steigen werden.

          61 Prozent sehen in Big Data bereits jetzt eine eigenständige Umsatzquelle, die für Unternehmen genauso wertvoll wird wie Produkte und Dienstleistungen.

          43 Prozent der Unternehmen reorganisieren sich, um neue Geschäftschancen durch Big Data zu nutzen.

Deutsche Unternehmen haben Nachholbedarf

Hierzulande messen die befragten Entscheider Big Data weniger Bedeutung bei als die Studienteilnehmer in den USA, Brasilien und China. Auch sehen sie in Big Data nicht so viele Geschäftschancen wie der Durchschnitt der Befragten weltweit. Das zeigt sich auch in niedrigeren Implementierungsquoten: Nur rund 58 Prozent der Befragten aus Deutschland berichten, dass sie Big-Data-Technologien implementiert haben, dies gerade tun würden oder vorhätten – global liegt der Wert mit 71 Prozent deutlich höher. Hervorzuheben ist auch, dass die deutschen Befragten sagen, dass ihre Big-Data-Agenda eher von der IT als von der Geschäftsstrategie gesteuert wird. „Wir haben einen Wendepunkt im Markt erreicht. Wenn die Unternehmen jetzt nicht anfangen, die Chancen von Big Data zu nutzen, laufen sie Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen“, so Kai-Oliver Schäfer, Leiter Insights & Data bei Capgemini in Deutschland. „Manche Organisationen senken mit Big Data ihre Kosten oder steigern die Leistung, während andere wiederum Big Data als Eintrittskarte in neue Märkte und Geschäftsmodelle sehen. Jedes Unternehmen muss jetzt für sich den richtigen Weg ins Big-Data-Zeitalter finden und den passenden geschäftlichen Nutzen aus internen und externen Daten ziehen.“

An der IT vorbei

Die IT wird in nicht wenigen Fällen als Stolperstein gesehen: Für Data-Analytics-Projekte hat bereits mehr als ein Drittel der Führungskräfte (36 Prozent) die eigene IT-Abteilung umgangen. Grund dafür ist die strategische Bedeutung von Big Data. Und sogar gut die Hälfte der Studienteilnehmer (52 Prozent) bestätigt, dass langsame IT-Entwicklungsprozesse den schnellen Wissensgewinn aus Daten behindern. In der Schnelligkeit bei der Nutzung von Big Data sieht die CxO-Ebene den größten Wert – 77 Prozent bestätigen, dass Entscheider Daten zunehmend in Echtzeit benötigen. Paul Maritz, Pivotal Chief Executive Officer, EMC Corporation, erklärt: „Unternehmen müssen verstehen, dass es nicht nur darauf ankommt, Daten aus verschiedenen Quellen zu verarbeiten, auszuwerten und schnell darauf zu reagieren, sondern ihr gesamtes Handeln an ihren gewonnenen Erkenntnissen auszurichten. Deswegen müssen sie schnellstens in qualifizierte Mitarbeiter, Kompetenzen, Tools und moderne Plattformen investieren.“