Studie: E-Commerce und Marketing müssen stärker zusammenwachsen

Viele Anbieter trennen Online-Handel und Online-Kommunikation. Dieses "Zwei-Seiten-Syndrom" bremst  E-Commerce und schädigt der Marke, befindet die Studie "Bridge the Commerce/Content Divide" des Beratungshauses Forrester. 

Forrester hat im Auftrag des Digital-Business- und IT-Anbieters Acquia 153 Handelsunternehmen in USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt. E-Commerce-Teams seit langem schon getrennt voneinander arbeiten.

„Zwei-Seiten-Syndrom“ hemmt Wachstum

Weniger als ein Drittel der an der Studie teilnehmenden Unternehmen verbinden Online-Inhalte und Online-Shopping auf einer  gemeinsamen technischen Plattform. Durch die Trennung der Informations- und Entdeckungsphase vom tatsächlichen Kauf eines Produkts im Netz lassen sich Unternehmen jedoch Umsatzmöglichkeiten entgehen. Weil die potenziellen Kunden fragmentierte digitale Erlebnisse scheuen und zu Wettbewerbern  mit integrierten Angeboten surfen, sinkt die Konversionsrate.

Markenanbieter, die einen integrierten und  einheitlichen Ansatz bei Technologie, Marketing und Vertrieb fahren, verzeichnen positive Auswirkungen auf alle  verkaufsbezogenen Daten, von „time to market“ bis zur Konversion. Allerdings berichten 60 Prozent der an der Studie teilnehmenden Unternehmen, das ihre E-Commerce und  Marketing-Teams derzeit noch getrennt in Silos arbeiten.

Forrester-Studie: Kampfansage an das "Zwei-Seiten-Syndrom"

 

Inhalte durch Zusammenarbeit stärken

Top-Manager schätzen die Zusammenarbeit zwischen IT und Marketing und Vertrieb oftmals falsch ein. Sie glauben, dass der Grad der Zusammenarbeit zwischen den Teams hoch ist, während mittlere Führungsebenen und andere Projektmanager die  Zusammenarbeit um 20 Prozent schlechter bewerten.

Im Online-Handel gewinnen zudem diejenigen Unternehmen, die sich durch Inhalte abgrenzen. Aussagekräftige und vielfältige Inhaltsangebote sind entscheidend für den Erfolg. Die Verantwortlichen benötigen Lösungen, die sie bei dieser Aufgabe unterstützen. Das Fazit: „Unternehmen, die den Weg für Zusammenarbeit frei machen, schaffen für ihre Kunden bessere und differenziertere Erlebnisse im Netz.“

Personalisierung führt zu höherem Auftragsvolumen

Für Deutschland sieht die Studie folgende Trends in Bezug auf Mobile Commerce und Kontextualisierung:

  • Mehr als drei Viertel der in Deutschland befragten Unternehmen haben optimierte Angebote für mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones, die direkte Einkaufsmöglichkeiten beinhalten.
  • Auch die Personalisierung schreitet voran: Mehr als die Hälfte will noch in den nächsten zwölf Monaten personalisierte Onsite-Ads in die Webseiten-Struktur einbauen.
  • Unternehmen, die bereits personalisierte Angebote anbieten, scheint diese Strategie Erfolg zu bringen. Jeweils mehr als die Hälfte sagt, dass personalisierte Informationen,  Merchandising-Inhalte oder Service-Angebote schon zu einem höheren durchschnittlichen Auftragsvolumen geführt haben.
  • Die Nutzung situationsbezogener Daten ist zufriedenstellend: Etwa die Hälfte der Befragten sagt, diese Daten gut oder gar vollständig nutzen zu können.

„Die Forrester-Studie zeigt, dass innovative Strategien für die Vernetzung von Inhalten, Online-Handel und Communities nötig sind, um in einem dynamischen, wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu bleiben“, sagt Stephan Weiland, Director DACH, Acquia.