Strategieverschiebung soll Telekom Wachstum bescheren

Die Deutsche Telekom orientiert sich vom klassischen Geschäft mit Telefonanschlüssen und Handyverträgen zu den fünf Wachstumsfeldern mobiles Internet, vernetztes Zuhause, IT-Dienste auf Abruf für Geschäftskunden, Internet-Angebote und intelligente Netze. Nach Informationen des Handelsblatts sollen diese im Jahr 2015 fast die Hälfte zum Umsatz beitragen, wobei ihr Anteil derzeit bei knapp einem Viertel liegt.

Hoffnungen setze der Konzern vor allem auf das Wachstum des mobilen Internets, also die Web-Nutzung auf dem Handy, und auf Internet-Angebote wie Musik-Downloads. „Wir wollen zum besten Partner der Internet-Wirtschaft werden“, lässt sich Telekom-Chef René Obermann zitieren. Um dieses Ziel zu erreichen, seien kleinere Akquisitionen geplant. In Konzernkreisen heiße es bereits, die Telekom bereite die Übernahme des Online-Bezahldienstes Click & Buy vor.

Führungskräfte der Telekom hätten die neue Marschrichtung allerdings enttäuscht aufgenommen und als visionslos kritisiert. Katja Ruud vom Marktforschungsunternehmen Gartner sehe in den Plänen ebenfalls eher eine Weiterentwicklung des Bisherigen als eine neue Strategie: „Die Bereiche, in denen die Telekom wachsen will, sind dieselben, in die alle reinwollen“. Um erfolgreich zu sein, komme es darauf an, wie leicht Kunden die Nutzung der Dienste gemacht wird. Bei den Internetdiensten würde die Telekom anderen Unternehmen zudem die Abrechnung von Kleinstbeträgen über die Telefonrechnung sowie Authentifizierungs- und Sicherheitsprogramme anbieten wollen.

Denn für die meisten Telekomkonzerne sei die Phase rasanten Wachstums aufgrund von gesättigten Märkten und einem anhaltenden Preisverfall in Festnetz und Mobilfunk vorbei. Da Obermann für das laufende Jahr damit rechne, dass die Telekom schrumpft, soll der Konzern zumindest ab 2012 wieder wachsen. Konkrete Prognosen zum Wachstum des Unternehmens gebe es aber noch nicht, auch wenn für die Märkte, in denen die Telekom aktiv ist, bis 2015 ein jährliches Wachstum von 2,5 Prozent zu erwarten sei.

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