Stete Profitabilität ist fraglich

Obwohl die Rewe Group mit jeweils rund 1000 Rewe-Supermärkten und Penny-Discountern die längeren Ladenöffnungszeiten deutlich ausnutzt, zweifelt Rewe-Chef Alain Caparros an einem dauerhaften Umsatzplus. Die Märkte sind an sechs Tagen in der Woche bis 22 Uhr geöffnet.

„Unter dem Strich vergessen Sie die Zuschläge nicht muss sich das auch rechnen. Im Moment ersetzen wir zwischen 20 und 22 Uhr oftmals nur den Kiosk. Gekauft werden in erster Linie Artikel, die vergessen wurden. Der Durchschnittseinkauf in dieser Zeit ist deutlich niedriger als normal“, sagt Caparros in der WirtschaftsWoche. Von einem Schwächeln beim Discounter Penny könne jedoch keine Rede sein: „Wie ich aus der Branche höre, haben andere derzeit Probleme. Wir bei Penny liegen insgesamt bei plus 4,9 Prozent“, so Caparros. Der Rewe-Chef räumt allerdings ein: „Ein von den Discountern angezettelter Preiskrieg würde in Deutschland nur Verlierer hervorbringen.“

Offen bekundet Caparros, seit Dezember 2006 Chef der Rewe Group, Probleme in der Gruppe: „Wir haben bei der Rewe genug Herausforderungen, die es zu meistern gilt.“ Ende des vergangenen Jahres habe „die Notbremse“ gezogen werden müssen. Caparros: „Wenn alles so weitergelaufen wäre, wie es mein Vorgänger vor hatte, dann hätten wir auf absehbare Zeit in den Läden ohne Ware gestanden. Die Zentralisierung von Einkauf und Vertrieb haben wir wieder zurückgedreht. Die Geschäftseinheiten wie Supermarkt oder Discount arbeiten nun weitgehend eigenständig. Vom Zentraleinkauf, der hier in der Domstraße (Sitz der Zentrale in Köln) alles regiert hat, haben wir uns endgültig verabschiedet. Das war ein Kulturschock für unsere Mitarbeiter. Es sind auch noch nicht alle Stellen, die wir brauchen, besetzt.“

Die Übernahme der maroden Baumarktsparte Marktkauf von Edeka verteidigt Caparros gegenüber der WirtschaftsWoche: „Wir haben damit einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. Und wir haben die richtigen Manager, um diese Standorte, nach der Integration in die Toom-Baumarktkonzepte, in überschaubarer Zeit profitabel zu betreiben.“ Rewe sei jetzt mit 133 Marktkauf-Filialen und insgesamt 385 Standorten die Nummer drei der Branche hinter Obi und Praktiker. Caparros: „Und das ist die kritische Größe, die wir brauchen.“

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