Stabile Auftragslage bei B-to-B-Versendern

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) und die Creditreform Wirtschaftsforschung stellen die Ergebnisse ihrer fünften gemeinsamen Studie zum Handel im Business-to-Business-Bereich vor. 120 B-to-B-Versender erteilten Auskunft zu ihrer aktuellen Wirtschaftslage, den Geschäftsaussichten und den Finanzierungsbedingungen. Der Interaktive Handel mit Firmenkunden, er umfasst sowohl den Online- als auch den Versandhandel, erlebte 2011 das zweite sehr gute Jahr in Folge. 55 Prozent der befragten Unternehmen vergeben die Note „gut“ oder „sehr gut“, wenn sie um Einschätzung der Geschäftslage gebeten werden. Im Jahr zuvor waren es 47,2 Prozent. Am deutlichsten fiel der Positivtrend bei den mittelständischen Vertretern der Branche aus: Sie äußerten sich zu über 60 Prozent zufrieden mit dem Wirtschaftsjahr 2011.

In der Branche finden sich deutliche Zeichen für den anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg im Jahr 2011. 56 Prozent der Unternehmen berichtet von Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der B-to-B-Versandhändler, die ein Umsatzminus hinnehmen mussten, lag bei 19 Prozent. Genauso stark wir im Vorjahr zeigt sich die Ertragslage auch in 2011. 45,6 Prozent der befragten Versandunternehmen konnten ihren Gewinn ausweiten. Dank der stetig positiven Geschäftslage bestand 2011 bei den B-to-B-Versendern auch zusätzlicher Personalbedarf. 40,8 Prozent der Unternehmen beschäftigen heute mehr Mitarbeiter als noch vor einem Jahr (Vorjahr: 36 Prozent). Weitere Einstellungen sind bei jedem fünften Unternehmen geplant.

Die Auftragseingänge bei den Unternehmen sind im Jahr 2011 wieder gestiegen – 48,7 Prozent der befragten Versandhändler verbuchten einen Zuwachs beim Auftragseingang. Für jedes sechste Unternehmen haben sich die Auftragseingänge dagegen rückläufig entwickelt. „Aufgrund der aktuellen konjunkturellen Abkühlung sind die B-to-B-Versender, was die Auftragslage im kommenden halben Jahr angeht, etwas skeptischer als im Vorjahr“, berichtet Dr. Carsten Uthoff, Vorstand der Creditreform AG. „Dennoch erwartet noch etwa ein Drittel eine weiter steigende Auftragslage und 56 Prozent der Händler gehen von einer stabilen und gleichbleibenden Situation aus.“ Im Hinblick auf die Geschäftserwartungen hat sich die Stimmungslage leicht eingetrübt. Derzeit rechnen 41,2 Prozent der befragten B-to-B-Versandhändler mit einer guten oder sogar sehr guten Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Damit hat sich der Anteil der Optimisten im Vergleich zum Vorjahr verringert (52 Prozent). Fast die Hälfte der Befragten erwartet einen zumindest zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Der Anteil der Versender, die die Geschäftserwartungen pessimistisch beurteilen, ist von 0,8 auf 3,4 Prozent angestiegen.

Obwohl das positive Geschäftsklima im Verlauf des Jahres durch die konjunkturelle Entwicklung etwas erschwert wurde, bestätigen die positiven Ergebnisse des Jahres 2011 im B-to-B-Versandhandel einmal mehr den Positivtrend des gesamten Interaktiven Handels, denn auch der Business-to-Consumer (B-to-C)-Versandhandel war 2011 sehr erfolgreich. „Mittlerweile ist ein Status erreicht, der das Einkaufen im Interaktiven Handel genauso selbstverständlich macht wie den Einkauf im stationären Geschäft“, betont Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bvh. Sehen lassen können sich dem Verband zufolge auch die Entwicklungen der B-to-B-Versender im Bereich Social Media. Viele Händler hätten innerhalb des vergangenen Jahres das Networking noch einmal ordentlich ausgebaut. Im Jahr 2010 hatte jedes fünfte B-to-B-Unternehmen ein Facebook-Profil, mittlerweile trifft dies auf jedes zweite Unternehmen zu. Auch Xing und Twitter konnten sich laut aktueller Befragung stärker etablieren.

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