Springer trennt sich vom TV-Geschäft

Der Axel Springer Verlag gibt seine TV-Ambitionen auf. Das sagte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner in einem Interview mit dem Spiegel. Demnach seien nach monatelangen Verhandlungen mit der insolventen KirchMedia keine Ergebnisse erzielt worden, die ein verstärktes Engagement im TV-Geschäft attraktiv gemacht hätten. Deshalb werde sich Springer "künftig auf das Kerngeschäft konzentrieren".

Springer-Pressesprecherin Edda Fels sagte im Gespräch mit pressetext.austria der Rückzug aus dem TV-Geschäft gelte aus derzeitiger Sicht der Verhandlungslage mit KirchMedia, das keine „akzeptablen Konditionen“ geboten habe. Von Anfang an sei klar gewesen, dass Springer nur interessiert sei, wenn „die Konditionen stimmen und die Risiken überschaubar sind“. Dies sei angesichts der „konjunkturellen Gesamtlage“ nicht der Fall. Springer werde sich daher „ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren“, bekräftiget Fels die Aussage des Konzernchefs. Eine „Nachbesserung des Angebots“ von KirchMedia könne die Lage aber noch ändern.

Springer hält derzeit 11,5 Prozent an der Senderfamilie ProSiebenSat.1 und besitzt ein Vorkaufsrecht auf weitere 16,5 Prozent. Diese Option wollte das Verlagshaus bisher wahrnehmen. Die Wahrnehmung der Put-Option zwang Leo Kirch Anfang des Jahres den Springer-Anteil für 767 Mio. Euro zurückzukaufen, was die Insolvenz des Medienunternehmens beschleunigte. Ein Gericht bestätigte Anfang der Woche die Forderungen von Springer und verurteilte die Kirch-Tochter Taurus TV zur Zahlung von 29 Mio. Euro an den Verlag . (pte.at)


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