Social Media verlangt dialogischeres Vorgehen

Werbung im Umfeld von Social Media hat sich nach wie vor nicht richtig durchgesetzt. Denn während soziale Netzwerke im Web weiterhin kräftig zulegen, kommt die Werbung dort nicht in Gang. Zwar wird schon seit mehreren Jahren über die Problematik von Social Networks als Werbeumfeld diskutiert, doch eine Lösung scheint bisher nicht gefunden. Zahlen des Marktforschungsunternehmens Emarketer zufolge lag der Anteil von Social Media am digitalen Werbemarkt 2009 bei 5,5 Prozent.

Das ergebe ein mäßiges Plus gegenüber dem Vorjahr, in dem der Anteil auf fünf Prozent zu beziffern gewesen sei. Anders als in vielen anderen Werbesegmenten sei in dem Bereich aber immerhin noch ein Zuwachs und kein Minus zu verzeichnen. Für dieses Jahr rechnen die Branchenexperten mit einer Wachstumsrate von 14 Prozent.

Dass die Werbung im Social-Media-Umfeld noch immer nicht richtig in Schwung gekommen ist, hänge unter anderem damit zusammen, dass das Umdenken auf Marketer-Seite eher langsam geschieht. „Das klassische Werbedenken ist nach wie vor weit verbreitet. Werbetreibende müssen aber verstehen, dass Social Networking kein klassischer Kanal ist und sollten hier viel dialogischer vorgehen“, rät David Nelles, Corporate Communications bei der Beratungsfirma Virtual Identity.

Es sei wichtig, auf die Interaktion mit dem Nutzer zu setzen. Ein Banner auf Facebook erachte Nelles als wenig sinnvoll, wohingegen es besser sei, Fan-Pages einzurichten. Die Mediennutzung habe sich verändert und darauf müssten sich die meisten erst einstellen. „Allerdings gibt es sehr wohl eine Entwicklung. Es ist zu beobachten, dass die Marketer nach und nach auf die Veränderungen eingehen“, schildert der Social-Media-Experte.

Auch das seit längerem strauchelnde Netzwerk Myspace ist laut Emarketer ein Grund für die bescheidenen Zahlen. Denn das einst so populäre Social Network, das auch ein breites Werbeumfeld geboten hat, befinde sich auf Talfahrt und ziehe die Werbespendings mit. Bei den Werbeinvestitionen auf der Plattform ist zum Jahreswechsel von 2009 auf 2010 laut Experten mit einem Rückgang von 21 Prozent zu rechnen. pte

www.emarketer.com,
www.virtual-identity.com