So machen Sie Ihren Arbeitsalltag fit für Social Media

Social Media findet nicht an einem Acht-Stunden-Tag statt. Die Netzwerke sind an 24 Stunden und das sieben Tage in der Woche aktiv. Es ist also eine Herausforderung, nichts zu verpassen. Jacqueline Althaller, Inhaberin von Communication Presse und PR und Mitinitiatorin des ersten Arbeitskreises für Social Media in der B2B-Unternehmenskommunikation, gibt Tipps und nennt passende Software-Tools, mit denen Unternehmen ihren Arbeitsalltag fit machen für Social Media.

1. In der Ruhe liegt die Kraft

Durch Social Media wird die Kommunikation immer schneller. Doch, wie im wahren Leben, ist Hektik auch im Web 2.0 ein schlechter Begleiter. Es hat sich bewährt, im Vorfeld Ihres Social Media Engagements zu definieren, welche Aufgaben anfallen und in welchem Turnus, täglich oder wöchentlich, diese zu erledigen sind. Im Ergebnis erhalten Sie einen Redaktionsfahrplan, der festhält, wann welche Inhalte kommuniziert werden.

2. Mit Projektplänen arbeiten

Einen stets aktuellen Überblick über den Status Quo einzelner Maßnahmen bieten Redaktions- oder Projektpläne. Wie in einem Fahrplan wird hier genau festgehalten, wann welches Thema über welche Social Media Kanäle verbreitet wird. So lassen sich auch größere Kampagnen, beispielsweise bei der Einführung eines neuen Produktes, für alle Beteiligten transparent darstellen und verbindlich planen. Der Redaktionsplan ist selbstverständlich nur ein Gerüst – parallel wird es immer wieder notwendig sein, tagesaktuelle Themen einzuschieben, die nicht mit einem längeren Vorlauf zu planen sind.

3. Social Media Tools gezielt einsetzen

Neben Projektplänen helfen verschiedene softwaregestützte Tools dabei, Ihnen den Umgang mit den sozialen Netzwerken zu erleichtern. Damit Sie die richtige Social Media Lösungen für Ihr Unternehmen auswählen, hat es sich bewährt, vorab folgende Fragen zu klären:

Die Palette an Tools und Lösungen zu Social Media ist breit gefächert und es kommen regelmäßig neue Angebote hinzu. Neben einer Vielzahl von kostenpflichtigen Programmen werden, teilweise von den Social Media Plattformen selbst oder auch von Suchmaschinenbetreibern, verschiedene kostenfreie Lösungen angeboten.

Kostenfreie Tools
Mit Hilfe dieser frei zugänglichen Programme können Sie schnell und ohne finanzielle Investitionen, Themen die für Ihr Unternehmen im Web 2.0 interessant sind, beobachten. Diese Tools eignen sich in erster Linie, um einen Kurzüberblick zu ausgewählten Inhalten zu erhalten oder auch einzelne Kennzahlen, beispielsweise die Anzahl von Retweets auf Twitter, abzufragen. Da die Programme häufig eine begrenzte Reichweite haben und nicht immer tagesaktuell benachrichtigen, ist es notwendig parallel mehrere Systeme zu nutzen.

Über Alerts und RSS-Feeds können Sie sich zu bestimmten Themen per E-Mail informieren lassen. In der Praxis können Sie sich, beispielsweise über „google.de“, einen Alert zu einem definierten Thema einrichten und erhalten anschließend per E-Mail Nachrichten, wenn es neue Beiträge gibt. Über einen RSS-Feed lassen sich Blogs und Webseiten auf den Seiten selbst abonnieren, so verpassen Sie keinen neuen Beitrag.

Dashboard stellen Ihnen auf einen Blick alle Aktivitäten Ihren einzelnen Social Media Kanälen zur Verfügung. Außerdem können Sie sich auch auswerten lassen, wie viele Beiträge über einen bestimmten Zeitraum von Ihren Followern auf Ihren Seiten gepostet wurden.

Ein großer Zeitfaktor, der bei der Nutzung von kostenfreien Tools anfällt, ist die Auswertung der gewonnenen Daten. Die an unterschiedlichen Stellen gesammelten Informationen müssen exportiert und manuell zusammengeführt werden. Für die Analyse, Aufbereitung und Bewertung der Ergebnisse empfiehlt es sich, ebenfalls noch einmal Zeit einzuplanen.

Beispiele für kostenfreie Tools:

  • Google
  • Facebook-Insights
  • Who‘s Talkin

Kostenpflichtige Tools
Kostenpflichtige Social Media Tools bieten Ihrem Unternehmen die Möglichkeit, plattformübergreifend eine Vielzahl an Quellen zu durchzusuchen. Die Programme sind meist leichter einzurichten und zu pflegen, da die Benutzeroberflächen einfach gestaltet sind. Sie eignen sich hervorragend für kurz- und langfristige Evaluationen Ihrer Aktivitäten im Web 2.0, für ein regelmäßiges Reporting und zur Ermittlung von Social Media Kennzahlen wie die Steigerung der Followerzahlen oder die Anzahl der Interaktionen auf der eigenen Facebook-Seite. Außerdem ist meist nur ein Programm nötig um dieselben Ergebnisse wie durch mehrere, kostenfreie Programme, zu erzielen.

Die Auswertung der erhaltenen Daten ist bei diesen Programmen meist weniger zeitaufwendig als bei gebührenfreien Lösungen, da diese von Grund auf mehr Möglichkeiten zum Reporting beinhalten. So können Sie sich beispielsweise direkt aus den Tools heraus Diagramme erstellen lassen. Die eigene Analyse und Bewertung der Daten bleibt aber auch hier nicht erspart.

Beispiele für kostenpflichtige Tools:

  • Radian6
  • Sysomos Heartbeat
  • Brandwatch

Wenn Sie noch mehr Zeit sparen wollen und eine vollständige Auswertung erhalten möchten, gibt es die Möglichkeit mit externen Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Die Auswertung und Interpretation der durch Social Media Monitoring gewonnenen Daten wird von Experten übernommen. Dadurch wird die Qualität und Aussagekraft der gewonnenen Daten gesteigert. Ein Nachteil ist, neben den hohen Kosten, dass es hier zu einem Zeitverzug kommen kann, bis die Ergebnisse vollständig ausgewertet sind.

Beispiel für Social Media Monitoring Anbieter:

  • Altares Mediamonitoring
  • Ausschnitt Medienbeobachtung
  • Infospeed

Fazit

Tools können helfen, ersetzen aber nicht die manuelle Bearbeitung. Social Media Manager erhalten durch die verschiedenen Tools sicherlich eine gute Unterstützung im Arbeitsalltag und können sich dadurch auf das Wesentliche konzentrieren. Die reinen Informationen, die Sie durch Social Media Tools erhalten sind jedoch meist kaum zu verwenden, sondern brauchen einen Verantwortlichen, der diese manuell analysiert und bewertet.

In den sozialen Netzwerken droht die Gefahr sich ablenken zu lassen. Ein Arbeitsalltag mit Social Media erfordert, ebenso wie bei allen Aufgaben, Planung und persönliches Zeitmanagement. Organisieren Sie Ihren Arbeitsalltag und planen Sie gezielt Zeit für Ihre Social Media Aktivitäten ein. Verschiedene Social Media Tools, egal ob kostenpflichtig oder kostenfrei, können Sie dabei unterstützen, die manuelle Bearbeitung bleibt aber nicht aus.