Smart Home-Umsätze legen jährlich um zwölf Prozent zu

Unter dem Stichwort „Smart Home“ werden Produkte und Dienstleistungen zusammengefasst, die die Wachstumsfantasien vieler Anbieter beflügeln. Wie die aktuelle Studie „Catching the Smart Home Opportunity“ der Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little zeigt, liegt das Wachstumspotenzial allein in Europa bis 2020 bei durchschnittlich rund zwölf Prozentpro Jahr.

Allen langjährigen Zukunftsszenarien zum Trotz steckt der Markt rund um das intelligente Haus nach wie vor in den Kinderschuhen. Dies liegt laut Studie vor allem an der Fragmentierung des Gesamtmarktes: Seit Jahren arbeiten nicht nur Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger an dem Thema, sondern auch Gerätehersteller wie Samsung, Online-Unternehmen wie Google, Gebäudeautomatisierungsspezialisten wie Gira und Player anderer Branchen – allerdings nur selten zusammen und koordiniert an konkreten Projekten.

Segmente sind „Home Cloud“ und „E-Health“

Die neue Studie beleuchtet die Schlüsseltrends, die das Marktpotenzial für Smart Home-Lösungen treiben und stellt die einzelnen Segmente vor. Der Smart Home-Markt umfasst dabei Anwendungen der Haus- und Sicherheitstechnik. Dazu gehört beispielsweise die Motorisierung von zum Beispiel Thermostaten oder Rollläden. Auch Smart Meter zählen zu diesem Segment. Zudem umfasst der Markt die „Home Cloud“, die das Management privater Fotos, Videos, Musik wie auch E-Mails, Dokumente und Kontakte erlaubt sowie verschiedene Daten aus Sensoren im Haus zusammenführt.

Zusätzlich sehen die Berater in Zukunft medizinische Dienstleistungen wie etwa die Messung und Überwachung von Körperfunktionen von zu Hause aus (das sogenannte „E-Health“) als Segment für das Smart Home. Außerdem sind laut der Studie Dienstleistungen für den Betrieb des Smart Homes im Entstehen begriffen: Darunter fallen künftig Dienstleistungen für Konfiguration, Wartung, Reparatur und Support rund um die Komponenten des Smart Homes. Arthur D. Little prognostiziert für diesen Markt ein durchschnittliches jährliches Wachstum von fünf Prozent.

Hybride Plattformen müssen entwickelt werden

„Größte Herausforderung für eine schnelle Marktaufnahme sind die verschiedenen Technologien, die nebeneinander existieren. Auch sorgen verschiedene Plattformen und Protokolle noch für Unsicherheit“, sagt Dr. Michael Opitz, Leiter der Time Practice in Zentraleuropa. Netzbetreiber der Telekommunikation sollten hybride Plattformen entwickeln, die nah an ihrem Kerngeschäft sind, aber auch Dienstleistungen externer Unternehmen zulassen. Opitz erklärt weiter: „Langfristig sollten wir das Smart Home aber noch in einem breiteren Kontext sehen und nicht mehr nur auf den eigenen Haushalt bezogen: Die häuslichen Plattformen werden sich auch mit anderen Bereichen vernetzen, wie etwa dem Auto, dem Büro oder der Schule der Kinder.“

Den englischsprachigen Report „Catching the Smart Home Opportunity“ stellt das Beratungsunternehmen kostenfrei zur Verfügung. Er kann hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden.