Second Life verliert Accounts

Die Anzahl der kostenpflichtigen Mitgliedschaften in Second Life (SL) ist im Juli erstmals zurückgegangen. Der Betreibers Linden Lab berichtet von 5 810 verlorenen Premium-Accounts. Das bedeutet einen Rückgang von rund sechs Prozent gegenüber Juni.

Die sinkende Zahl der bezahlenden Mitglieder scheint ein weiterer Beweis für die abflauende Euphorie rund um Second Life zu sein. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden immer häufiger Rufe laut, die virtuelle Welt sei überschätzt und halte – insbesondere für Unternehmen – nicht das, was sich diese zuvor davon versprochen hatten.

Dass Second Life zwar bekannt ist, aber dennoch nur von einem minimalen Teil der Menschen genutzt wird, belegt auch eine aktuelle Studie zum Thema Web 2.0-Awareness von Dialego. Die Online-Befragung ergab, dass nur ein Prozent der Deutschen sich regelmäßig dem virtuellen Leben in Second Life widmet. Zwei Prozent verbringen manchmal und weitere sechs Prozent selten Zeit als Avatar in der Parallelwelt. Dabei kennen 71 Prozent der Deutschen das Portal, 62 Prozent davon wagten noch nie einzutreten.

„Der Hauptgrund für den Rückgang bei den Premium-Mitgliedern war die Einführung eines Programm, mit dem Accounts auf Eis gelegt werden, die bei der Bezahlung in Rückstand sind“, erklärt Meta Linden, Linden Lab zuständig für die monatliche Statistik. Dabei gebe es keinen Zusammenhang mit dem Glücksspielverbot, das im selben Zeitraum in Kraft getreten ist. Aufgrund der sinkenden Premium-Zugänge verringerte sich im Juli auch die Bevölkerungsdichte in Second Life: Mit Ende des Monats kamen auf einen Premium-Account 575 Quadratmeter Land und 50 Quadratmeter auf einen aktiven Nutzer.

Die Gesamtstundenanzahl in der virtuellen Welt stieg um acht Prozent auf über 23 Millionen. Das sind etwa fünf Prozent mehr als noch im Juni. Außerdem entstanden 800 000 neue Avatare, von denen aber nur 500 000 als individuelle Bewohner gelten. Nach wie vor sind die Amerikaner die größte Nationalität in Second Life. In punkto Geschlechterverteilung gab es im Juli wenig Veränderung. Das Verhältnis Mann zu Frau liegt weiterhin etwa bei drei zu eins. (pte)

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