Reges Interesse am Unister-Reich: Sechs Investoren haben Angebote abgegeben

An einem Erwerb von Teilen der Unister-Gruppe zeigen diverse Firmen reges Interesse. Vor allem die Travel-Sparte steht im Blickpunkt der Investoren. Inzwischen liegen dem Insolvenzverwalter sechs Angebote vor. Namen von Käufern nannte er nicht. In der Branche gelten ProSiebenSat1 und Holiday-Check als mögliche Käufer.
Wer kauft?

An Teilen der Unister-Firmenreichs haben sechs Investoren ihr Interesse angemeldet. So habe der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther Angebote erhalten, die sich auf die Travel-Sparte beziehen, heißt es. Hinzu kämen weitere Angebote für kleinere Konzern-Einheiten. Derzeit würden diese Angebote in Absprache mit den Gläubigern geprüft. Der Insolvenzverwalter führt mit den Bietern gegenwärtig Einzelverhandlungen, heißt es.

Letzte Wort haben die Gläubiger

„Dass wir innerhalb kurzer Zeit sechs Angebote erhalten, ist ein gutes Zwischenergebnis“, sagte Flöther. „Wir werden diese Angebote nun in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss prüfen und mit den Bietern in Einzelverhandlungen einsteigen.“ Das letzte Wort über den Zuschlag hätten die Gläubiger, vertreten durch den vorläufigen Gläubigerausschuss. Unterdessen werden die insolventen Gesellschaften weiter fortgeführt. „Die Ertragslage ist stabil“, betonte Flöther. „Nach der aktuellen Liquiditätsplanung sind wir in der Lage, auch über den Insolvenzgeldzeitraum hinaus die Gruppe unter Vollkosten fortzuführen.“

Travelsparte zeigt Interesse

Auf reges Interesse stößt vor allem die Travel-Sparte, darunter Ab-In-Den-Urlaub und Billigfluege.de. Namen von Interessenten nannte der Insolvenzverwalter nicht. In der Branche gelten vor allem ProSiebenSat 1 und Holiday-Check als mögliche Käufer. Die Travelsparte gilt als das werthaltigste Asset innerhalb der Unister-Gruppe. Die Holding hatte nach dem Tod der beiden Gründer als erstes Insolvenz angemeldet, weitere Töchter folgten.

Zwischenzeitlich hätten weitere Unister-Gesellschaften der Travel-Sparte Insolvenzantrag gestellt. Dabei handelt es sich um die Ab-In-Den-Urlaub Betriebsgesellschaft mbH (178 Mitarbeiter,), die Kurz Mal Weg GmbH (14 Mitarbeiter) sowie die RMK Billigfluege.de GmbH (keine eigenen Mitarbeiter). „Die Insolvenzanmeldung ist Voraussetzung für einen Schulden- und Altlasten-freien Verkauf dieser Gesellschaften im Rahmen des Investorenprozesses“, erläuterte Flöther. „Damit sind wir jetzt in der Lage, alle wesentlichen Gesellschaften der Travel-Sparte im Wege des angestrebten Asset-Deals an einen Investor zu veräußern.“