Radio-Macher müssen sich mit dem Podcast-Trend auseinandersetzen

Die Radioeinschaltquoten in Deutschland sind bei den jungen Hörern erneut gesunken. So verzeichnete die Tagesreichweite bei den 14-29jährigen einen leichten Abwärtstrend von 74,3 auf 73,7 Prozent und damit eine Reduzierung der Verweildauer um vier Minuten. Dieses Ergebnis gab die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse in Frankfurt letzte Woche bekannt.

„Podcast, Internet und IPTV sorgen dafür, dass weniger Radio gehört wird. Radiosender müssen sich mit dem Trend auseinandersetzen und selbst Podcasts und weiterführende Angebote anbieten. Damit binden sie Hörer und erreichen dann auch wieder höhere Einschaltquoten“ sagte Wolfgang Hünnekens MitInhaber der Kommunikationsagentur Publicis Berlin.

Laut Radiozentrale hingegen, seien die Reichweiten auf hohem Niveau stabil und die zunehmende Nutzung digitaler Medien reduziere die Leistungswerte für Radio nicht, auch nicht bei den jungen Hörern unter 30 Jahren. „Möglicherweise manifestieren sich schon die ersten Wear-out-Effekte der Nutzung von MP3-Player & Co“ vermutete Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale. 25 Millionen Hörer ab 14 Jahren schalten täglich zur Prime-Time zwischen 8 und 9 Uhr am Morgen das Radio ein.

Aktuell nutzen 79,3 Prozent der Bevölkerung täglich das Radio. Für 83,2 Prozent von den Berufstätigen ist Radio unverzichtbarer Begleiter durch den Berufsalltag, sie hören täglich 281 Minuten. Die Radiodaten der MA 2006 Radio II wurden in zwei Befragungswellen auf Basis von insgesamt 58 275 repräsentativ angelegten Telefon-Interviews ermittelt.

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