Radio gewinnt eine halbe Million Hörer hinzu

Die Eckdaten zur aktuellen Radionutzung veröffentlichte jetzt die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma). Schon in wenigen Tagen, am 9. März, wird dann die Media-Analyse „ma 2011 Radio I“ erscheinen – inklusive der Werbeträger-Reichweiten, die erstmals für Werk- und Wochenendtage getrennt ausgewiesen sein werden. Deutliche Reichweitenveränderungen sind zu erwarten. Den hier publizierten Eckdaten „Montag bis Freitag“ liegen dagegen noch keine Methodenänderungen zugrunde.

Die Hauptergebnisse aus den Eckdaten der Radionutzung sind der ag.ma zufolge eine gestiegene Tagesreichweite und eine leicht angestiegene Hördauer. Die Tagesreichweite (Mo-Fr) steige von 78,9 auf 79,3 Prozent (im Vergleich zur ma 2010 Radio II). Das seien täglich 312 000 zusätzliche Hörer. Im Vergleich zur Vorjahresausweisung seien das sogar 500 000 Hörer mehr (Tagesreichweite Mo-Fr ma 2010 Radio I: 57,87 Mio; ma 2011 Radio I: 58,37). Die durchschnittliche Hördauer von 199 Minuten sei geringfügig angestiegen, die tägliche Verweildauer der Hörer sei mit 251 Minuten dagegen konstant geblieben. Auch mehr junge Menschen hörten Radio: Bei den 10- bis 29-Jährigen sei die Tagesreichweite binnen Jahresfrist noch deutlicher angestiegen – um 1,1 Prozentpunkte auf 71,6 Prozent. Ihre Hördauer liege unverändert bei durchschnittlich 141 Minuten pro Tag.

„Radio konnte im letzten Jahr eine halbe Million neue Hörer dazu gewinnen; die Programmverantwortlichen haben ebenso konsequent wie unaufgeregt die digitalen Möglichkeiten für unser Medium genutzt“, betont Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale, und verweist auf Radio-Apps für Handys und Notebooks sowie auf interaktive Fanpages in sozialen Netzwerken wie Facebook. Interessant sei auch die aktuelle TNS Infratest-Studie „Lieblingssender beim Radiohören über Internet“ aus dem Februar. Sie belege, dass 31 Prozent der Webnutzer bereits Radio via Internet hörten. Bei den 14- bis 29-Jährigen seien es sogar schon 45 Prozent. 17 Prozent setzten hierfür ihr Handy ein, bei den Unter-30-Jährigen seien das schon 27 Prozent. Kuckuck geht davon aus, dass sich die Radionutzung in der digitalen Welt weiter dynamisiere. Die zunehmende Zahl der Internet-Flatrates oder der Trend hin zur Region seien dabei weitere starke Treiber.

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