Qualitätsbewusste Bankkunden

Betonte 2004 etwa jeder zehnte Bundesbürger, dass Preis und Leistung bei Finanzprodukten stimmen müssten, sind es aktuell 17 Prozent der Befragten. "Eine "Geiz ist geil"-Mentalität kann TNS Infratest im Bankenbereich nicht belegen.

Bankkunden zögen bei der Auswahl von Finanzprodukten die Qualität eindeutig dem Preis vor, berichten die Marktforscher. 60 Prozent der Deutschen sei die Leistung beziehungsweise Qualität beim Abschluss von Finanzprodukten wichtiger als der Preis. Im Zeitvergleich habe das Setzen auf Qualität sogar noch an Bedeutung gewonnen. Bei der Wahl eines Geldinstituts sei die Filialnähe für Bankkunden ein entscheidendes Argument. Neun von zehn Bundesbürgern (88 Prozent) äußerten, ein Geldinstitut käme für sie nur in Frage, wenn sie auch die Möglichkeit hätten, sich in einer Filiale in ihrer Nähe beraten zu lassen.

Die Reputation des Geldinstituts bezeichnen sechs von zehn Bundesbürgern (58 Prozent) als relevant für ihre Entscheidung. Vier von zehn (41 Prozent) legen allerdings keinen Wert auf einen großen Namen und sind damit prinzipiell aufgeschlossen auch gegenüber anderen Instituten. „Was neuen Marktteilnehmern den Eintritt am hiesigen Kundenmarkt erschwert, ist eine nur mäßige Wechselbereitschaft der Deutschen“, erklärt Andreas Pohle, Director Finanzmarktforschung bei TNS Infratest. Gut jeder zweite Bundesbürger (54 Prozent) scheue bei guten Angeboten den Aufwand, Finanzprodukte bei einer Bank abzuschließen, bei der er nicht Kunde ist.

Immerhin vier von zehn (43 Prozent), darunter überdurchschnittlich viele Besserverdiener, aber säßen nicht in der Bequemlichkeitsfalle. Sie würden in diesem Fall den Aufwand durchaus in Kauf nehmen und zum Abschluss von Finanzprodukten das attraktivere Geldinstitut aufsuchen. Für die repräsentative Untersuchung befragte TNS Infratest im April 1 000 Wahlberechtigte in Deutschland. (-mu)

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