Programmgestaltung durch Werber nimmt zu

Der Kosmetikkonzern L'Oreal hat sich als Sponsor beim US-Sender Women's Entertainment Network (WE Network) eingekauft. Das Fashionmagazin "Full Frontal Fashion" wird künftig L'Oreal als "integrativen Sponsor" aufweisen, berichtet das Branchenportal AdAge.com gestern.

Damit folgt der französische Kosmetikhersteller einem Trend in der Werbung, sich von klassischen Formaten zu verabschieden und mehr Einfluss auf das Programm zu nehmen.

Die TV-Show wird von der ehemaligen Miss USA Ali Landry präsentiert. Ihr wird künftig der Stylist und Konzernsprecher von L’Oreal, Oribe, in Sachen Styling zur Hand gehen. In der Show werden bei Styling- und Make-Up-Tipps nur noch Produkte von L’Oreal verwendet. Auch sonst wird der französische Konzern in Beiträgen und Reportagen präsent sein.

In den USA wie auch in Europa drängen Werber immer stärker ins Programm, weil klassische Werbefenster ihre Wirksamkeit verlieren. In den USA gibt es bereits zahlreiche TV-Programme die mehr oder weniger offensichtlich gesponsert werden. Product Placement ist wieder in aller Munde. So wird beispielsweise das Magazin „The Best Damn Sports Show“ auf dem Sportkanal von Fox von Ford Motors und Labatt USA gesponsert. Revlon ging bei der ABC-Show „All my children“ sogar zu Plot Placement über.

Eine für US-Verhältnisse revolutionäre TV-Show völlig ohne Werbung plant zurzeit der Sender „The WB“ mit „Live From Tomorrow“, die ausschließlich durch Sponsoren finanziert wird. Sie wurde jedoch zuletzt erneut verschoben. Da zu aufdringliches Product Placement aber auch nach hinten losgehen kann, muss es logisch in die Handlung eingebaut sein. In der Erfolgsserie „Smallville“ auf „The WB“ wurde deshalb sogar ein Product-Placement-Deal bekannt gegeben, ohne jedoch die Marke zu nennen. Das Experiment soll zeigen, ob derartige Deals effizient sind und Werbern und TV-Sendern Nutzen bringen. (pte.at)

www.we.tv