Plus sechs Prozent: Digitale Werbung bleibt auf Wachstumskurs

Das Internet behauptet sich als das am stärksten wachsende Werbemedium: Online und mobil wurden 2015 mit digitaler Displaywerbung nahezu 1,68 Milliarden Euro umgesetzt – sechs Prozent mehr als 2014. Für das laufende Jahr rechnet der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft mit einem Plus von 6,3 Prozentpunkten

Als zentrale Wachstumstreiber hat der OVK wie bereits in den Jahren zuvor das Segment Mobile und den Sektor Bewegtbild identifiziert. Auf Mobile-Display-Werbung entfiel ein Umsatzvolumen von 204 Millionen Euro – plus 53 Prozent im Jahresvergleich. Künftig sollen die Marktzahlen für digitale Displaywerbung aber nur noch ganzheitlich und nicht mehr nach Online und Mobile differenziert ausgewiesen.

Die monatlichen Netto-Werbeinvestitionen in digitale Displaywerbung lagen der aktuellen Statistik zufolge in fast allen Monaten über dem Vorjahresniveau sowie konstant jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke. Zum Jahresende 2015 wurden monatliche Höchstwerte von über 180 Millionen Euro erzielt.

Für 2016 geht der OVK in einer ersten Prognose von einer leicht über dem letztjährigen Wachstum liegenden Steigerung des Umsatzvolumens von plus 6,3 Prozent für den gesamten digitalen Display-Werbemarkt aus. Das Volumen erreicht dann rund 1,78 Milliarden Euro.

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OVK Werbestatistik digitale Display-Werbung gesamt 2014-2015 mit Prognose für 2016

„Die digitale Display-Werbung hat sich in 2015 in einem herausfordernden Marktumfeld solide behauptet. Bedenkt man, dass die Umsatzeinbußen der Vermarkter durch Adblocker zehn bis 20 Prozent betragen, lässt sich ermessen, um wie viel positiver die Gesamtentwicklung des Nettovolumens für digitale Display-Werbung in 2015 hätte ausfallen können“, erklärt Paul Mudter vom OVK.

Das Umfeld für digitale Werbung sieht Mudter aufgrund der Rahmenbedingungen für 2016 positiv, auch die Prognosen zur konjunkturellen Entwicklung und zur Entwicklung des Gesamtwerbemarktes stützten diese Sichtweise. Zur Relevanz von digitaler Werbung sagt er: „Digitale Inhalte und Services spielen eine wichtige Rolle im Lebensalltag der Konsumenten. Entsprechend wollen die Werbungtreibenden da sein, wo auch ihre Zielgruppen sind.“

MAC Werbestatistik: Mobile Display um 53 Prozent gewachsen

Der Umsatz mit Mobile-Display-Werbung ist im Vergleich zum Vorjahr erneut um über die Hälfte gewachsen. Die Investitionen in klassische Online-Werbung auf mobilen Endgeräten haben im Jahr 2015 ein Volumen in Höhe von 204 Millionen Euro erreicht.

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MAC Werbestatistik Mobile-Display-Werbung 2013-2015

Diese Entwicklung hat OVK-Sprecher Markus Frank (AOL) erwartet: „Display-Werbung auf mobilen Endgeräten hat sich als feste Komponente in der kommerziellen Kommunikation etabliert und ist ein selbstverständlicher Bestandteil crossdigitaler Kampagnen. Seine Rolle als Wachstumstreiber digitaler Display-Werbung wird dieser Bereich auch in den kommenden Jahren weiter ausfüllen und ausbauen.“

Für das laufende Jahr wird der MAC beziehungsweise OVK keine gesonderte Umsatzprognose für Mobile-Display-Werbung mehr ausweisen. Vor dem Hintergrund schwindender Grenzen zwischen stationärem und mobilem Internet hebt das Vermarktergremium zudem künftig auch die getrennte Ausweisung von Online- und Mobile-Umsätzen aus und bildet den digitalen Display-Werbemarkt ganzheitlich ab. Das wird die übergreifende Abbildungslogik widerspiegeln, die auf Planungsseite mit der „digital facts“ als ganzheitlicher Datengrundlage bereits umgesetzt wurde.

Fokusthemen 2016

Programmatic Advertising, Ad Verification und Adblocker bezeichnet der Online-Vermarkterkreis im BVDW als aktuell zentrale Handlungsfelder. Insbesondere Adblocker soll mit einem breiten Spektrum an Maßnahmen in den Bereichen Technologie, Recht, Redaktion und Marktaufklärung wesentlicher Bestandteil der strategischen und inhaltlichen Arbeit sein. Display-Werbung stärken wollen die Premium-Vermarkter durch Werbewirkungsnachweise und das Erarbeiten von Standards und Richtlinien für zentrale Marktentwicklungen.

Der OVK Online-Report 2016/01 und der MAC Mobile-Report 2016/01 stehen ab Mitte März unter www.bvdw.org und www.ovk.de kostenlos zum Download bereit.