Plakat und Tageszeitungen wachsen – aber Anzeigenumfänge gehen zurück

Die Anzeigengeschäft könnte sich für die Verlage wieder langsam bessern. Den Grund für den aufkeimenden Optimismus liefern die aktuell veröffentlichten Nielsen-Zahlen. Danach sind die Bruttowerbeeinnahmen der Tageszeitungen und Plakate wieder deutlich gestiegen.

So konnten die Tageszeitungen im ersten Halbjahr 2003 um 8,3 Prozent auf zwei Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Das Plakat konnte sogar zweistellig um 11,7 Prozent wachsen. Da das Außenmedium Plakat mit einem Anteil von 3,3 Prozent am Gesamtwerbekuchen allerdings zu den weniger frequentierten Werbemedien gehört, konnten die klassischen Medien insgesamt nur um 0,1 Prozent auf jetzt 8,3 Mrd. Euro wachsen.

Zudem haben das Radio mit minus 4,2 Prozent, Fachzeitschriften mit minus 4 Prozent sowie die Publikumszeitschriften mit einem Rückgang der Werbeeinnahmen von 7 Prozent die Trendwende noch nicht eingeleitet. Stabilisiert sieht sich dagegen die TV-Markt. Mit einem schwachen Rückgang von 0,3 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro ist das Fernsehen nach wie vor mit 43 Prozent Anteil der wichtigste Werbeträger. Danach kommen sofort die Tageszeitungen mit 24 Prozent.

Der Dundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sieht allerdings noch kein Grund zu Optimismus. So geht BDZV-Geschäftsführer Jörg Laskowski weiter von einer negativen Entwicklung im Anzeigengeschäft aus. Eine Prognose, wann es wieder aufwärts gehe, könne wegen der allgemeinen konjunkturellen Unwägbarkeiten nicht abgegeben werden. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres seien die Anzeigenumfänge (nicht Umsätze) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp sieben Prozent (Ostdeutschland minus 6,6 Prozent / West: minus 6,8 Prozent) zurückgegangen.

Die schwersten Einbrüche gab es erneut im Bereich der Stellenanzeigen (minus 37,6 Prozent). Rückläufig waren auch Immobilienanzeigen (minus 8,7 Prozent), Kfz-Anzeigen (minus 5,9 Prozent), Veranstaltungsanzeigen (minus 10,2 Prozent). Positiv entwickelten sich die Bereiche Familienanzeigen (plus 1,8 Prozent) sowie das überregionale Anzeigengeschäft mit einem Plus von 6,2 Prozent. Aufgrund der rückläufigen Anzeigenumfänge sowie der Auflagenverluste sei daher auch für das laufende Jahr mit erheblichen Umsatzverlusten zu rechnen, so Laskowski.


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