Papierplakate sind nicht mehr allein auf weiter Flur

Die Außenwerbung geht künftig neue Wege. Zumindest sorgte die Wall AG im Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße kürzlich für die weltweit erste papierposterfreie Zone und installierte ausschließlich digitale Werbeträger. Auf diesen sind nun Werbespots und lokale Beiträge wie Kulturtipps und Wetternews zu sehen, die die Wartezeit gefühlt verkürzen sollen.

„Täglich passieren rund 47 500 Fahrgäste den Bahnhof, darunter Berliner, Touristen und Geschäftsleute aus dem In- und Ausland“, erläutert Daniel Wall, Vorstandsvorsitzender der Wall AG. Das seien folglich 18 250 000 Menschen im Jahr. Kaum ein Standort in Berlin könne eine so vielfältige Mischung an Zielgruppen aufweisen. Daher habe die Entscheidung nahe gelegen, diesen Standort als ersten in der Stadt mit den digitalen Werbeträgern auszustatten.

2011 möchte das Unternehmen weitere U-Bahnhöfe in der Stadt mit digitalen Werbeträgern ausrüsten. Der Berliner Außenwerber setzt für seine nationale Vermarktung auch auf den Zukunftsfaktor Digitalisierung, um seine Marktposition in Deutschland im kommenden Jahr auszubauen. Im Stadtbild oberhalb von U-Bahnhöfen werde das klassische Papierposter zunächst noch seine Vormachtstellung behalten. „Bei den digitalen Werbeträgern im U-Bahnhof handelt es sich um eine Rauminszenierung“, fasst Christian Vogel, Leiter Digital Outdoor/Innovation bei Wall, das Konzept zusammen.

Zudem sei die Technik im großen Stil noch nicht wirtschaftlich, wenn sie langfristig Witterung und Temperaturschwankungen ausgesetzt wird. Mit Werbung überladene Großstädte stünden in Deutschland aber auch künftig nicht zu befürchten. „Die Regelungen, die für den öffentlichen Raum gelten, setzen schon einen gesunden Rahmen. Anders als in fernöstlichen Metropolen ist der Raum begrenzt, auf dem man werben kann“, versichert Vogel. Bei Werbeträgern lasse sich der Trend erkennen, dass sie nicht mehr, aber qualitativ hochwertiger werden. Gleichzeitig seien diese täglich dem Vandalismus ausgesetzt. Die Wall AG gehe bis Ende des laufenden Geschäftsjahres von einem geschätzten Schaden in Höhe von 400 000 Euro aus. Staat und Unternehmen würden daher gemeinsam gegen den Vandalismus vorgehen. pte

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