OWM: gegen unsaubere Rabatte

Anlässlich der Untersuchungen des Kartellamtes bei den Verkäufern von Werbezeiten der beiden großen Privatsender RTL und ProSiebenSat1 erklärt die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), dass sie sich bereits seit Jahren für mehr Transparenz im Mediageschäft einsetzt.

„Im Oktober 2004 haben wir einen „Code of Conduct“ veröffentlicht und betreiben seitdem Aufklärung bei unseren Mitgliedern“, erklärt Uwe Becker, Vorsitzender der OWM und Mediadirektor von Unilever Deutschland. Die Organisation vertritt fast 90 große Werbung treibende Unternehmen in Deutschland, darunter 90 Prozent der Top 10 im deutschen TV-Werbemarkt und drei Viertel der 20 Unternehmen mit dem höchsten Werbebudget im gesamten deutschen Werbemarkt.

Der OWM gehe es bei ihrer Arbeit letztlich darum zu verhindern, dass Werbung wegen Nebenabsprachen zwischen Medien und Agenturen etwa dort geschaltet werde, wo die höchsten Rabatte gezahlt werden. Wenn nicht mehr die Werbewirkung das alleinige Kriterium für die Platzierung sei, werde dem Kunden und damit den Werbung treibenden Unternehmen ein Schaden zugefügt. Allerdings gebe es nicht nur einen Schuldigen, wenn Mediapläne falsch angelegt werden. Becker: „Alle drei Seiten, Medien, Mediaagenturen und werbende Unternehmen tragen dazu bei.“

In der so genannten Affäre Ruzicka zeige sich dass nicht nur eine Agentur, sondern auch Werbekunden geschädigt würden, die für ihre Werbegelder Freispots erhalten. Der ehemalige Chef der Mediaagentur Aegis, Aleksander Ruzicka, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, soll sich mit anderen an den von den Sendergruppen gewährten Rabatten um mehr als 30 Millionen Euro bereichert haben. Sollten solche Verträge mit Nebenabsprachen existieren, benachteiligten sie darüber hinaus nicht nur kleine Sender, wie offenbar vom Kartellamt vermutet, sondern auch andere Mediengattungen.

„Wir haben immer gefordert, dass die Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und Agenturen transparent sein und alle Vergünstigungen an die Kunden weitergegeben werden müssen“, erklärt Becker. Gleichzeitig müssten die Unternehmen ihre Agenturen aber auch fair und leistungsgerecht entlohnen.

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