Onlinehändler weniger optimistisch als zu Jahresbeginn

Die zu Anfang des Jahres geäußerten, überaus positiven Geschäftserwartungen der Onlinehändler haben sich für 2014 abgeschwächt. Waren im März 2013 noch 83 Prozent der Shop-Betreiber der Meinung, für die Zukunft gut gerüstet zu sein, sehen sich jetzt nur noch 58 Prozent der Händler in einer guten Ausgangslage für 2014. Dies vermeldet der Preisvergleichsanbieter Become Europe GmbH, der mehr als 1.000 deutsche Onlinehändler befragte.

Die Stimmung unter den Onlinehändlern ist nicht mehr so positiv wie noch vor zehn Monaten, als Become Europe den E-Commerce-Anbietern dieselbe Frage stellte. Immerhin 38 Prozent der Händler sehen ihre Wettbewerbssituation eher kritisch, im Vergleich zur Befragung im März 2013 hat sich diese Zahl damit verdoppelt.

Hohe Umsatzerwartungen für das Weihnachtsgeschäft 2013

Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für das Weihnachtsgeschäft 2013 ein Umsatzwachstum von 15 Prozent für den Internet-Handel. Ähnlich positive Erwartungen hegen auch die deutschen Onlinehändler: 63 Prozent der befragten Shop-Betreiber gehen von einem Umsatzwachstum aus, 13 Prozent erwarten keine Veränderung und sieben Prozent rechnen mit einem Umsatzrückgang. Nach der Höhe des Wachstums gefragt, erwarten knapp die Hälfte der Shops eine Steigerung um bis zu 25 Prozent. 15 Prozent der Händler gehen gar von einem höheren Umsatzplus als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Gleichzeitig wird sich die Retourenquote nicht verändern. Im Gegensatz zur Mehrheit der Händler rechnen 15 Prozent mit einer Steigerung der Retouren und 13 Prozent mit einer Senkung.

Suchmaschinenmarketing größter Umsatzbringer

Knapp 60 Prozent der Händler flankieren das Weihnachtsgeschäft mit verstärkten Online-Marketing-Maßnahmen. Besonders beliebt sind hierbei verstärktes Engagement im Bereich Suchmaschinen-Marketing (SEA), Listing in Preisvergleichsplattformen und E-Mail-Marketing. Auf die Frage, welche der getroffenen Maßnahmen die stärksten Umsatzbringer seien, nannten die befragten Händler an erster Stelle Suchmaschinenmarketing, gefolgt von E-Mail-Marketing und Preisvergleichen.

Mobiloptimierung ganz oben auf der To-do-Liste

Über die Hälfte der Onlinehändler habe ihre Hausaufgaben in Sachen Mobile bereits gemacht und gaben an, ihren Shop bereits für mobile Endgeräte optimiert zu haben. Für die verbleibenden 44 Prozent steht die Optimierung ihres Shops für mobile Anforderungen ganz oben auf der To-do-Liste: Ganze 92 Prozent der Händler wollen dieses Thema in 2014 angehen. Dabei wollen die Hälfte der Händler diese Aufgabe mit dem bestehenden Personal umsetzen, 41 Prozent planen, sie an einen externen Dienstleister abzugeben. Auf die Frage, mit welchen finanziellen Mitteln sie das Projekt umzusetzen planen, gaben 83 Prozent an, die Mobiloptimierung mit dem bestehenden Budget und auf Kosten anderer Maßnahmen finanzieren zu wollen. Nur 17 Prozent beabsichtigen, ihr Budget insgesamt zu erhöhen.

Mobile noch kein Umsatzbringer

Dass Mobile eines der Top-Themen in 2014 sein wird, darüber sind sich alle Händler einig. Dennoch glaubt der Großteil der Händler, dass über den mobilen Kanal noch keine großen Umsätze erwirtschaftet werden können. Die Hälfte der E-Commerce-Unternehmen, die bereits einen mobilen Shop betreiben, wollen zunächst Erfahrungen sammeln und verknüpfen damit noch keine gesteigerten Umsatzerwartungen. Zudem sagen 52 Prozent der Händler, dass sie ihren Shop nur deshalb mobiloptimiert haben, weil der Konkurrenzdruck dies von ihnen verlange. Lediglich acht Prozent der befragten Händler gab an, über den mobilen Kanal eine Umsatzsteigerung erfahren zu haben.

(Become Europe / asc)