Obama siegt, Groupon verliert und die Commerzbank recycelt – die Ereignisse der Woche

Diese Woche gibt es nur einen großen Namen: Obama. Die amerikanische Wahlnacht dominierte Medien, Diskussionen und Öffentlichkeit. Obama ist Gewinner der Woche. Aber auch Groupon, die Commerzbank und die deutschen Internetagenturen machten von sich Reden. Der absatzwirtschaft-Wochenrückblick:

Von Anne-Kathrin Keller

Gewinner der Woche: Brack Obama

Ohne Zweifel Obamas Sieg bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen war das Ereignis der Woche. Noch in der Wahlnacht schrieb er Social-Media-Geschichte. Kaum war klar, dass Obama Präsident ist und bleibt, brach er einen Twitter-Rekord. Seine Twitternachricht „Four more Years“ wurde weit über eine halbe Million Mal weitergeleitet. Laut „Buzzfeed“ war die Wahlnacht mit 31 Millionen Tweets ohnehin das publikumsstärkste politische Ereignis in den USA aller Zeiten. Den Höhepunkt erreichte das politische Twitterfestival als gegen 23 Uhr Ortszeit Obamas Sieg verkündet wurde. 327.452 Tweets wurden zu dem Zeitpunkt per Minute abgesetzt.

Vor einer großen Herausforderung standen in der Wahlnacht deutsche und europäische Printmedien. Die einzelnen Titel mussten mit dem Großereignis in der Mittwochsausgabe aufmachen, ihr Druckschluss lag aber weit vor der Verkündigung der Ergebnisse. Der Großteil der Zeitungen umging das Problem, indem sie mit Symbolbildern aufmachten. „Guten Morgen, Amerika“ titelte beispielsweise die „Bild“ und lieferte einen Rückblick auf Obamas erste Amtszeit. Die „Financial Times Deutschland“ titelte mit „Was nun, Amerika?“ und verwies auf ihr Onlineangebot. Mutiger war die Berliner Zeitung. Sie spekulierte und überschrieb ihren Aufmacher mit „Obama, so knapp“. Die Headline muss reine Spekulation gewesen sein. Das „knappe Ergebnis“ war offenbar geraten, weil sich erst gegen vier Uhr abzeichnete, dass Obama wohl klar gewinnt.


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>>Sharing-Potenzial bei Twitter, Facebook, Youtube und Google+ am größten
>>>Microsoft würde auch eine Windows 8-Schlappe überleben
>>>Trotz Wahlniederlage: Eisenfaust Klitschko ist Wochensieger
>>>Von Obama-Bier, weinenden Mädchen und schlechten Quoten – Wie Obama Romney besiegte


Verlierer der Woche: Groupon

Schlecht läuft es für das ehemals hochgelobte Internetportal Groupon schon lange. Aber letzte Nacht wurde öffentlich, dass es immer noch ein bisschen schlechter geht: Die Quartalszahlen von Groupon waren katastrophal. Analysten waren bis zuletzt von einer Umsatzsteigerung ausgegangen. Tatsächlich blieb das Unternehmen aber mit einem Umsatz von 569 hinter den Erwartungen zurück. Auch die Tatsache, dass Groupon in den vergangenen sechs Monaten 642 Stellen gestrichen hat und 80 weitere Jobs im Sales-Bereich einstreichen will, zeugt nicht für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Das hatte einen Millionen-Verlust an der Börse zur Folge. Die Groupon-Aktie war vor einem Jahr mit 20 Dollar gestartet. Sie stieg sogar auf 31 Dollar. Groupon war eine Zeit lang mit einem Wert von 20 Milliarden Dollar in der Top-Ten der reichsten Internetunternehmen. Heute ist die Groupon-Aktie gerade einmal 3,29 Dollar wert. Das entspricht einem Börsenwert von 2,56 Milliarden Dollar. Der tiefe Fall eines Überfliegers.

Strategiewechsel der Woche: Commerzbank

So kann es nicht weiter gehen hieß es am Donnerstag bei der Commerzbank. In Frankfurt präsentierte das Kreditinstitut nicht nur seine Quartalszahlen, sondern seine mit Spannung erwartete Strategie 2016. Diese beinhaltet in erster Linie Geld einsparen und Stellen streichen, aber auch bessere Technik, modernere Filialen und neue Produkte. Im Fokus der Strategie steht Privatkunden wieder stärker an die Bank zu binden und ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Darum wird auch der alte Slogan „Commerzbank. Die Bank an Ihrer Seite“ wieder hervorgeholt und in der Kommunikation eingesetzt. Zwei Jahrzehnte bis 2002 warb die Commerzbank mit dem Claim. Nach der Fusion mit der Dresdner Bank hat die Commerzbank mit dem Slogan „Gemeinsam mehr erreichen“ geworben.

Optimisten der Woche: Internet-Agenturen

Gute Stimmung bei Internetagenturen: 70 Prozent der deutschen Full-Service-Internetagenturen rechnen in 2012 mit deutlich höheren Umsätzen als im Vorjahr. Das ergab eine Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Den Großteil der Honorarumsätze erwirtschaften die Agenturen im Bereich Online-Marketing, E-Commerce und Social Media. Als Schwerpunkte im Agenturgeschäft gelten insbesondere Kreationen für den klassischen Online-Bereich, den Mobile Sektor und das Intranet.