Obama in Berlin, Merkel im Neuland und Hashtags bei Facebook

Es war der erste offizielle Deutschlandbesuch des US-Präsidenten: Barack Obama hat in Berlin alles angesprochen. Er hat eine solide Rede gehalten, allerdings keine mit historischer Bedeutung. Deutlich nachhaltiger war Angelas Merkels Äußerung bei der anschließenden Pressekonferenz als sie sagte, dass Internet sei für alle Neuland. Die Woche im Überblick:

Von Anne-Kathrin Keller

Besuch der Woche: Obama in Berlin

Der heißteste Tag des Tages und der coolste Regierungschef der Welt: Das Highlight der Woche war der Besuch Barack Obamas in Berlin. Der Präsident der USA war das erste Mal auf offiziellen Deutschlandbesuch und brachte gleich Frau und seine zwei Töchter mit. In brütender Hitze sprach er am Brandenburger Tor über Freiheit, Sicherheit, Solidarität und die Werte, die Deutschland und die USA verbinden. Für Deutschland wichtige Themen wie Drohnen, Guantanamo und das Ausspähprogramm Prism sprach er an, ging aber schnell weiter zum nächsten Thema. Eine Kennedy-Rede („Ich bin ein Berliner“) hielt er gewiss nicht.
Spiegel.de hat die Obama-Rede als Cloud aufbereitet:

Quelle: spiegel online

Internetphänomen der Woche: Merkel betritt #Neuland

Bei der Pressekonferenz von Angela Merkel und Barack Obama sagte die Bundeskanzlerin einen schwerwiegenden Satz: Das Internet sei Neuland „für uns alle“. Die Äußerung fiel als sie sie über das NSA-Spionageprogramm des US-Geheimdienstes NSA sprach. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich der Spruch via Facebook und Twitter. Das Netz lacht sich darüber zunächst kaputt, dann wurden die Kritiker auf den Plan gerufen: Man solle Merkel nicht so angreifen, schließlich seien viele Deutsche mit den Möglichkeiten des Internets und der dazugehörenden Technik überfordert. Regierungssprecher Steffen Seibert war um Schadensbegrenzung bemüht und twitterte: „Zur Neuland-Diskussion: Worum es der Kanzlerin geht – Das Internet ist rechtspolitisches Neuland, das spüren wir im politischen Handeln täglich.“

Trotz aller Ernsthaftigkeit, sorgte Merkel Ausspruch für viel Kreativität. Sixt ist für seine schnellen Reaktionen mit provokanter Werbung bekannt. Kaum hatte Merkel das Wort „Neuland“ ausgesprochen, hat der Autovermieter auf seiner Facebook-Seite ein passendes #Neuland-Plakat stehen:


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>>Wo die Marken wohnen
>>>Deutscher Werbemarkt rutscht ins Minus
>>>Warum sich Marketer mit Mobile so schwer tun
>>>Facebook hat mehr als eine Million Werbekunden
>>>Onlinekäufer müssen Rücksendungen ab Juni 2014 selbst bezahlen


Neuerung der Woche: Facebook Hashtag

Wer auf Facebook nach Beiträgen zu bestimmten Themen sucht, hatte es bisher schwer. Das hat Facebook diese Woche geändert und bei Twitter die Idee des Hashtags geklaut. Wie beim Netzwerk für Kurznachrichten können Nutzer seit dieser Woche ihre Posts, Texte und Bilder mit einem Hashtag versehen und sie so als Schlagwort markieren. So wird es für Nutzer leichter in dem sozialen Netzwerk Beiträge zu finden und Diskussionen zu verfolgen. Das ist speziell bei der Verfolgung aktueller Ereignisse interessant. Beim „Arabischen Frühling“ oder der „Aufschrei“-Debatte zu Beginn dieses Jahres hatte Twitter deutlich die Nase vor. Auch für Werbekunden dürfte Facebook attraktiver werden. Viele der Inhalte, die täglich auf dem Netzwerk geteilt werden, drehten sich um „Marken, Produkte, öffentliche Personen oder lokale Geschäfte“, heißt es auf dem Marketingblog von Facebook. Unternehmen versehen ihre Werbespots oftmals selbst mit Hashtags. Diese Tags funktionieren zukünftig auch auf Facebook. Das dürfte das Werbegeschäft weiter beflügeln. Facebook gab diese Woche erst bekannt, dass das soziale Netzwerk mehr als eine Million Werbekunden gewonnen habe.