Neue Titel sind für ein Fünftel der Deutschen ganz ohne Bedeutung

Über die Hälfte der Bundesbürger ist mit der Wahl ihrer Zeitschriften zufrieden. Sie werden auch künftig ihrem Titel die Treue halten. 26 Prozent geben an, unter den vorhandenen Zeitschriften genau das zu finden, was sie haben möchten. Die Anzahl an Zeitschriften, die es derzeit im Markt gibt, reicht ihnen völlig aus. Eine Studie der TNS Emnid Mediaforschung geht der Frage nach, inwieweit Neuerscheinungen für Zeitschriftenkäufer von Bedeutung sind.

Der Studie zufolge ist es für 21 Prozent der Befragten „völlig egal, wie viele Zeitschriftentitel auf dem Markt sind“. Diese Käufergruppe bleibt den Titeln treu, mit denen sie zufrieden ist und die sie auch künftig weiterhin nutzen. Zehn Prozent der Bundesbürger bekommen es meistens gar nicht, dass neue Titel auf dem Zeitschriftenmarkt erscheinen. Weitere neun Prozent zeigen sich gänzlich uninteressiert an neuen Titeln, eine Aussage, die eher Männer (elf Prozent) und Personen in den alten Bundesländern (zehn Prozent) treffen. Eher überfordert von der Zahl der verfügbaren Titel zeigen sich 13 Prozent der Befragten. Im Vergleich fühlen sich eher Frauen (15 Prozent) und Befragte aus den neuen Bundesländern (17 Prozent) „gestresst“.

Neugierig sind vor allem die jungen und die einkommensstärkeren Zielgruppen. Insgesamt zeigen sich jedoch nur sieben Prozent der Bundesbürger experimentierfreudig. Eine kleine Minderheit, die der Meinung ist, es könne eigentlich gar nicht genug Zeitschriftentitel geben, denn je größer die Auswahl, desto größer sei die Chance, dass der richtige Titel oder ein noch passenderer für sie dabei ist. Je älter die Befragten, desto zurückhaltender sind die
Bundesbürger gegenüber neuen Titeln: Von den 20- bis 29- Jährigen sind es 13 Prozent, von den 50- bis 59- Jährigen nur vier Prozent, die Interesse am Neuen haben. Weitere vier Prozent machen die Neueinführung eines
Zeitschriftentitels von dem Zeitschriftensegment abhängig (zum Beispiel Frauen-/Programm- oder Informationstitel).

TNS Emnid Mediaforschung fragte noch einmal genauer nach: Wie gehen nun Zeitschriftenkäufer und -käuferinnen wirklich mit einem neuen Titel um, den sie am Kiosk, durch die Werbung oder ähnliches entdecken? Obwohl eine große Zahl der Befragten sich eher desinteressiert gegenüber den Bewegungen auf dem Markt der Publikumszeitschriften gibt, wird auf konkrete Nachfrage ein anderes Bild sichtbar. Von den 1 516 befragten Zeitschriftenkäufern und – käuferinnen gaben 46 Prozent an, hineinzuschauen und diesen neuen Titel schließlich zu kaufen, wenn er sie interessiert. 27 Prozent gaben an, den neuen Titel zusätzlich zu ihrer gewohnten Zeitschrift zu kaufen und jeder Fünfte ließ sogar den gewohnten Titel im Regal und kaufte den Neuen.

Für die Studie „Titellaunches – Neugier oder Überdruss?“ befragte TNS Emnid Mediaforschung 1 661 per Zufallsauswahl ausgewählte Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews (CAPI).

www.tns-emnid.com