Nach FC Bayern München-Beschwerde äußert sich Mercedes: „Alle Werbemaßnahmen werden im Vorfeld mit dem DFB abgestimmt“

Unter dem Motto „Best Never Rest“ hatte Mercedes in Kooperation mit dem DFB eine Werbekampagne zur Fußball-WM gestartet. Auf einem Werbeplakat zur neuen C-Klasse sind fünf Nationalspieler abgebildet, darunter Jerome Boateng und Joshua Kimmich vom FC Bayern München - was einer Vereinbarung zwischen DFB und DFL widersprechen soll.
Mercedes entschied sich im Vorfeld der WM für den Claim "Best Never Rest"

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Der FC Bayern München hat sich beim DFB über ein Werbeplakat der Mercedes-Kampagne „Best Never Rest“ beschwert. Grund dafür ist, dass auf dem Plakat unter anderem die beiden Nationalspieler Joshua Kimmich und Jerome Boateng vom FC Bayern abgebildet sind. Dagegen hat der deutsche Rekordmeister nun Beschwerde beim DFB eingelegt, wie er gegenüber MEEDIA bestätigte. Demnach hat der Rechtsdirektor des FC Bayern, Michael Gerlinger, die Deutsche Fußball Liga gebeten, beim DFB Widerspruch gegen das Plakat einzulegen.

Die eigenen Regeln gebrochen

Hintergrund für den Münchener Unmut ist die seit 2002 bestehende Partnerschaft des FC Bayern mit dem Autohersteller Audi, der 8,33 Prozent an der FC Bayern München AG hält. Aufgrund dieses Umstandes hätte Mercedes als Audi-Konkurrent auf seinem Plakat keinen Lizenzspieler des FC Bayern abbilden dürfen. Die Münchener sehen sich in dieser Argumentation durch die in den „Leitlinien zur Verwendung von Persönlichkeitsrechten und anderer Rechte der A-Nationalspieler“ getroffenen Regelungen bestätigt. Diese Leitlinien wurden im November 2017 vom Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga in einem Grundlagenvertrag festgehalten und besagen folgendes: „Um einen sachgerechten Schutz vor einer Verwässerung des Werbeeffekts sicherzustellen, ist es erforderlich, die Marketingaktivitäten des DFB einerseits und die Marketingaktivitäten der Klubs andererseits hinreichend voneinander abzugrenzen, sodass es zu keiner Verwechslung aus Sicht des Verkehrs kommt und sowohl die Angebote des DFL e.V./der Klubs als auch des DFB für die Partner weiterhin attraktiv bleiben.“ Wichtig ist im Fall Mercedes vor allem, dass kein Spieler, bei denen der Anteilseigner mindestens fünf Prozent am Club hält, in Werbeplakate der Konkurrenz eingebunden werden darf. Im genauen Wortlaut liest sich das dann so:

Bei 3 bis 5 Spielern: maximal 1 Spieler pro Klub; wenn Torwart und Spielführer aus einem Klub sind, beide Spieler; jedoch kein Spieler, bei denen der Anteilseigner (mindestens 5Prozent) und/oder der Ausrüster des Klubs des Spielers Wettbewerber des die Rechte nutzenden DFB-Partners ist, wobei dies nicht für den Torwart oder den Spielführer gilt, von denen auch in diesem Fall jeweils einer (maximal 1 Spieler pro Klub) eingebunden werden kann, soweit der Klub dem zustimmt.

Claudia Merzbach, Head of International Sports Communications bei Mercedes-Benz sagte gegenüber MEEDIA: „Mercedes-Benz ist Generalsponsor des Deutschen Fußball-Bundes und damit der gesamten Nationalmannschaft. Es ist daher auch stets unser Ziel, die gesamte Mannschaft hervorzuheben und nicht einzelne Spieler. Für die unterschiedlichen Werbemaßnahmen nutzen wir unterschiedliche Motive mit verschiedenen Nationalspielern. Alle unsere Werbemaßnahmen werden im Vorfeld mit dem DFB abgestimmt und erst nach Freigabe verwendet.“ Der DFB äußerte sich bis heute Mittag nicht zu dem Vorwurf, die eigens entwickelten Leitlinien nicht eingehalten zu haben.

Özil rutscht in den Hintergrund

Weiterhin will die Sport Bild erfahren haben, dass Mercedes von einer prominenten Hervorhebung Mesut Özils auf dem Plakat kurzfristig abgesehen habe, nachdem dieser sich mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayip Erdogan hatte ablichten lassen. Anstatt in erster Reihe sei Özil nun nur im Hintergrund zu sehen .Doch die Kampagne läuft bereits seit März 2018, wurde also vor der Erdogan-Affäre um Mesut Özil und Ilkay Gündogan gestartet. Fraglich ist, ob zunächst eine andere Version des Plakats existierte.