Mobiles Bezahlen steht auch hierzulande vor dem Durchbruch

Wie der Verband deutschen Internetwirtschaft (eco) mitteilt, steht das mobile Bezahlen (M-Payment) auch in Deutschland vor dem Durchbruch. Gut zwei Drittel der Experten, die der Verband für sein Trendbarometer befragte, gehen davon aus, dass sich M-Payment zu einem Milliardengeschäft entwickelt.

Noch 2002 hatte dies lediglich die Hälfte der Befragten geglaubt. „Wir sehen in dieser Entwicklung ein deutliches Zeichen dafür, dass es auch außerhalb von digitalen Diensten via Premium SMS tragfähige Geschäftsmodelle für M-Payment gibt“, erklärt Bettina Horster, Vorstand bei Vivai und Leiterin des Arbeitskreises M-Commerce bei eco. Früher hätten viele Experten mobile Zahlungssysteme für eine notwendige, aber kommerziell uninteressante Bedingung für den E-Commerce gehalten. Nun rechnen 85 Prozent der Befragten damit, dass sich M-Payment zu einem gewinnträchtigen Geschäftsfeld entwickeln werde.

Die Verbraucher dürfen sich darauf einstellen, dass mobile Zahlungsmethoden mehr oder weniger in allen Lebensbereichen an Gewicht gewinnen werden“, prognostiziert Horster. Mehr als drei Viertel der befragten Experten denken, dass mobile Zahlungsmethoden künftig bei E-Commerce-Transaktionen bedeutsam werden. Gar 100 Prozent sehen den Einsatz von M-Payment beim Kauf von Tickets oder Zigaretten. Ein Vorteil für mobile Bezahlung ist nach Ansicht von Omar Khorshed, Vorstandschef Acoreus, die weite Verbreitung von Mobiltelefonen. Das könnte eine allgemeine Akzeptanz des Zahlungsweges mit sich bringen. „Außerdem bietet der vertraute Weg über die Handytelefonrechnung dem Käufer ein gewisses Maß an Sicherheit. Und auch der Verkäufer reduziert bei diesem Modell sein Risiko eines Zahlungsausfalles, da der Mobilfunkanbieter die eigenen Kundendaten ohnehin überprüft“, erklärt Khorshed.

Khorshed erkennt zudem Möglichkeiten, neben Mehrwertdiensterufnummern (0900) auch Billingmodelle mit Hilfe normaler Rufnummern sowie drahtloser Kommunikation (zum beispiel Bluetooth) einzusetzen. In jedem Fall erfordert die Etablierung eines neuen Bezahlmittels Zeit und Vertrauen. „Der Markt für attraktive und einfache Bezahlsysteme ist bereits da. Aber er benötigt noch Reifungsprozesse hinsichtlich der angebotenen Bezahlverfahren“, resümiert Khorshed.

Der Düsseldorfer Billingexperte sieht künftig ein Nebeneinander klassischer und neuer Modelle. Dabei müssten sowohl die klassische Zahlung über Kreditkarte, Überweisung und Lastschrift, als auch die innovativen Zahlungsmöglichkeiten erfolgreich miteinander verknüpft werden. „Eine Fahrkartenkauf über eine registrierte Mobilrufnummer ist bereits heute in vielen Städten möglich. Zukünftig könnte das Mobiltelefon eigenständig (über Bluetooth) den Zugang zur Parkgarage ermöglichen“, erläutert Khorshed. NeueNachricht

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