Den höchsten Zuwachs verzeichne der Markt im Vereinigten Königreich mit 86 Prozent auf 5,7 Millionen Mobile-Map-Nutzer. Den zweiten Rang nehme mit 4,9 Millionen Usern von Mobile Mapping und Navigationsdiensten der italienische Markt ein, der gegenüber dem Vorjahr mit 53 Prozent aber am wenigsten zulegte. Deutschland rangiere mit 3,9 Millionen Mobile-Map-Usern an dritter Stelle, gefolgt von Frankreich (3,5 Millionen) und Spanien (3,1 Millionen).
Diejenigen, die in der Dreimonats-Periode bis Februar 2010 über ihre Mobilfunkgeräte auf Kartenmaterial zugriffen, hätten von diesen Diensten zu mehr als 68 Prozent im Auto oder in anderen Fahrzeugen Gebrauch gemacht. Darüber hinaus bedienten sich 35,3 Prozent aller Nutzer dieser Dienste von öffentlichen Verkehrsmitteln aus und seien 27 Prozent währenddessen zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Zudem griffen Mobilfunk-Nutzer mit Geräten, die über fortschrittliche Technologien zur Positionsbestimmung wie Assisted GPS (A-GPS) verfügen, in einem Fahrzeug um acht Prozentpunkte häufiger (71,7 Prozent) auf die Dienste zu als Nutzer ohne derartige Technologien. In öffentlichen Verkehrsmitteln sei der Unterschied noch größer. Dort setzten 41,5 Prozent der Nutzer mit A-GPS die Karten und Navigationsdienste ein und griffen nur 28 Prozent der Nutzer ohne A-GPS darauf zu.
„Die Tatsache, dass A-GPS in Autos häufiger eingesetzt wird, deutet darauf hin, dass diese Geräte dank ihrer höheren Geschwindigkeit und Präzision nicht nur zur Ortsbestimmung, sondern quasi wie In-Car-Navigationssysteme genutzt werden“, sagt Alistair Hill, Comscore Senior Analyst. Zum frühen Erfolg der Dienste habe sicher eine ähnliche Funktionalität wie Premium-Services beigetragen, die aber ohne einen markanten Preisunterschied geboten würden. Mobile-Mapping-Dienste haben laut Hill auch Potenzial für die Integration anderer ortsbasierter Services, die erkennen, an welchem Ort Personen sich aufhalten: „Dies sind zum Beispiel Mobile Social-Networking-Anwendungen, die die Verbindung zu Freunden herstellen und Informationen zur Umgebung liefern. Daraus ergeben sich großartige Perspektiven für den location-basierten Werbemarkt.“