Mit Unterstützung hat ethischer Konsum in Zukunft Chancen

Damit sich ethischer Konsum künftig weiter positiv entwickeln kann, müssen die derzeit noch desinteressierten, jüngeren Verbraucher dafür gewonnen werden. Das ist ein Ergebnis der „Otto Group Trendstudie 2009: Die Zukunft des ethischen Konsums“, für die das „Trendbüro“ als Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel 1000 Personen im Lebensalter zwischen 16 und 74 Jahren befragte. Zudem seien darin Einschätzungen aus Experten-Interviews und -Workshops eingeflossen.

Danach boomen Bio-, Fair- und Regio-Produkte trotz stagnierender Löhne, wobei vor allem Frauen, höher Gebildete und die 48- bis 67-Jährigen diese Entwicklung vorangetrieben hätten. Ethischer Konsum sei heute jedoch auch Männern und der Gruppe der 28- bis 47-Jährigen mehr Wert als im Vergleich zur Untersuchung im Jahr 2007. Mit plus elf Prozent statt zuvor neun Prozent seien mehr von ihnen bereit, mehr für ethischen Konsum zu bezahlen. Dagegen interessiere sich die Gruppe der 16- bis 27-Jährigen nur mäßig für den ethischen Konsum und delegiere Verantwortung an Politik und Unternehmen, ohne diese durch ihr eigenes Verhalten beziehungsweise ein entsprechendes Kaufverhalten zu unterstützen.

Für die Entwicklung des ethischen Konsums in den kommenden fünf Jahren seien insgesamt sieben Herausforderungen identifiziert worden. Mit attraktiveren Angeboten die Gruppe der Desinteressierten für das Thema zu gewinnen, werde dabei eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, Politik und Gesellschaft sein. Lösungsansätze liefere die Studie auch zur Frage, wie es gelingen kann, dass jeder Einzelne aktiv wird. Immerhin wüssten nicht nur 88 Prozent der Befragten, dass sie mit ihrem Konsumverhalten ein Teil des Problems sind, sondern würden auch Teil der Lösung sein wollen. Beispielsweise hätten knapp vier von zehn Befragten angegeben, dass sie ihr soziales Umfeld mitreißen, stärker auf ethische Kriterien zu achten. Ihr Konsumverhalten zu ändern, planten allerdings erst 25 Prozent der Befragten, weshalb Unterstützung gefragt sei. „Ethischer Konsum wird zu einem echten Fortschrittsmotor, wenn Politik, Wirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschützer und jeder einzelne Konsument stärker gemeinsam vorgehen“, unterstreicht Professor Peter Wippermann, Gründer des Trendbüros.

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