Mit internetgestützten Umfragen erzielte Umsätze sind erstmals rückläufig

Nachdem die Online-Forschung in Europa in den vergangenen drei Jahren noch jeweils Wachstumsraten zwischen 25 und 53 Prozent verzeichnet hatte, bedeutet der für 2009 errechnete Rückgang um etwa zwei Prozent einen herben Einbruch. Das berichtet der Branchendienst Context unter Berufung auf den „Online MR Spending Index 2009“ von der amerikanischen Fachpublikation „Inside Research“ (IR).

Neben allgemein knapper werdenden Budgets und dem anhaltenden Preisdruck dürfte im Bereich der Online-Forschung auch die zunehmende Bedeutung von Web-Analyse und Monitoring-Verfahren eine Rolle spielen, die bislang nicht in den IR-Index eingeflossen seien. Insgesamt wären 2009 europaweit etwa 584 Millionen Euro für „klassische“ Online-Forschung ausgegeben worden, nachdem es im Vorjahr noch 597 Millionen Euro waren.

Da der gesamte quantitative Forschungsmarkt in Europa nach IR-Schätzungen einen Umsatzrückgang um etwa zehn Prozent verkraften musste, komme die qualitative Online-Forschung auf dieser Basis 2009 aber dennoch auf einen Umsatzanteil von 11,1 Prozent gegenüber 10,2 Prozent im Vorjahr. In den USA soll der Anteil der Online-Forschung vergleichsweise bei 44,5 Prozent gelegen haben. Dies sei auf die spätere Einführung von Online-Methoden in Europa und die nach wie vor eher konservative Haltung im europäischen Forschungsmarkt zurückzuführen, wo Face-to-Face-Umfragen und Telefoninterviews ungeachtet technologischer Neuerungen einen festen Bestandteil des Forschungsrepertoires bilden.

Nach Forschungsbereichen betrachtet würden Online-Erhebungsverfahren immer noch hauptsächlich für Konzept- und Produkttests eingesetzt, gefolgt von Kundenzufriedenheits- beziehungsweise Mitarbeiterumfragen sowie Werbe- und Marken-Tracking. Für das Jahr 2010 würden die elf in der Web-Forschung aktiven Institute, die an der Erhebung teilgenommen haben, eine allmähliche Erholung des Online-Forschungsmarktes in Europa erwarten. Im Vergleich zu 2009 sollen die darin erzielten Umsätze voraussichtlich um sechs Prozent auf etwa 617 Millionen Euro steigen.

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