Messebauer und Event-Agenturen weiterhin unter Margendruck

Der allgemeine Rückgang der Wirtschaftsleistung im Krisenjahr 2009 hat auch bei den meisten Mitgliedsunternehmen des Verbandes Direkte Wirtschaftskommunikation (FAMAB) zu Umsatzeinbußen geführt. Die Umsätze seien um durchschnittlich 15 Prozent gesunken, die einzelnen Veränderungen seien jedoch in einer Spanne von minus 50 bis plus 100 Prozent angegeben worden. Die jüngste Mitgliederbefragung des Verbandes macht zudem den hohen Margendruck deutlich, dem sich die Messebau-Unternehmen und Event-Agenturen ausgesetzt sehen.

Das Ergebnis vor Steuern sei im Vergleich zur Umsatzentwicklung etwa doppelt so stark gesunken. Ein weiterer Trend habe sich in der Verschlechterung der Anfrage-Auftrags-Relation gezeigt. Rund die Hälfte der Unternehmen hätten im Jahr 2009 mehr Anfragen bei konstanter Zahl an Aufträgen oder eine konstante Anzahl von Anfragen mit sinkender Auftragserteilung erhalten. Rund ein Drittel der abgegebenen Angebote seien realisiert worden.

Die Umfrage ergab weiter, dass sich in der Live-Kommunikation die Aktivitäten im Inland verstärken, während im Messebau das Verhältnis von Inlands- zu Auslandseinsätzen konstant geblieben ist. Im Jahr 2008 hätten Events noch zu 22 Prozent im Ausland stattgefunden, im Jahr 2009 dagegen nur noch zu rund sechs Prozent. Dieses Ergebnis decke sich auch mit den Ergebnissen der Befragung des German Convention Bureau. Hier sei Deutschland ein stabiler erster Platz in der MICE-Branche attestiert worden. Im Messebau seien sowohl im vergangenen wie auch im Jahr 2008 knapp 90 Prozent der Projekte in Deutschland realisiert worden. Ein Vergleich von Projekten auf Messegeländen mit Roadshows und Hausmessen habe keinen signifikanten Unterschied ergeben. Hier sei der Messeanteil von 85 Prozent im Jahr 2008 auf 83 Prozent im Jahr 2009 zurückgegangen.

Die Unternehmen im FAMAB blicken laut Befragungsfazit gebremst optimistisch in die Zukunft. Für die zweite Jahreshälfte 2010 werde die wirtschaftliche Entwicklung als „befriedigend“ eingeschätzt, die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr seien daher nicht schlecht. Die uneinheitlichen Prognosen der Mitglieder lägen zwischen fünf und 20 Prozent Umsatzwachstum. Konstant bleibe lediglich der Margendruck. Das vergleichsweise starke Messejahr sowie die Fußballweltmeisterschaft wirkten sich nicht oder sehr gering auf die Umsatzveränderungen im laufenden Jahr aus.

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