Mercedes schraubt am Marken-Spitzenplatz

Mit der Wachstumsstrategie "Mercedes-Benz 2020" will der Konzern im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars im Premium-Segment nicht nur die Nummer eins bei Marke, Produkten und Profitabilität werden, sondern auch beim Absatz. Das unterstrich jetzt Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, vor Investoren und Analysten anlässlich der Werkseröffnung im ungarischen Kecskemét. Zetsche habe keinen Zweifel daran gelassen, teilt der Autobauer selbst mit, dass diese vier Ziele, hinter denen eine Vielzahl von Maßnahmen steht, mit Hochdruck umgesetzt werden.

„Mercedes-Benz setzt seine Wachstumsstrategie konsequent weiter um. Bei uns herrscht ein Kampfgeist in der gesamten Organisation, um auch beim Absatzvolumen wieder der führende Hersteller von Premium-Automobilen zu werden. Wir kennen unsere Herausforderungen und wir werden sie bewältigen“, wird der Daimler-Boss zitiert.

Nach dem erfolgreichen Jahr 2011, in dem das Geschäftsfeld Rekordwerte beim Absatz, Umsatz und Ergebnis eingefahren habe, sei auch das Jahr 2012 gut angelaufen. Mercedes-Benz Cars stehe kurz davor, beim Absatz das beste erste Quartal zu verbuchen, das jemals erreicht worden sei.

Bei der Marke sollen als Kernwerte vor allem Faszination, Perfektion und Verantwortung weiter gestärkt, die Kundenbasis erweitert und jüngere Kunden angesprochen werden. Dafür würden insbesondere die fünf neuen Modelle der neuen Kompaktwagen-Generation stehen, aber auch „hochemotionale Fahrzeuge“ wie der CLS Shooting Brake.

Bei den Produkten werde das Portfolio verjüngt und eine dritte Produktoffensive gestartet – mit insgesamt zehn neuen Derivaten bis zum Jahr 2015, für die es bislang keine Vorgängermodelle gab. Dabei werde zum Beispiel die Oberklasse ausgebaut, in dem das Angebot der S-Klasse durch profitable Derivate von drei auf sechs Modelle ausgeweitet wird.

Zu den Maßnahmen gehöre zudem eine weitere Reduzierung der Fahrzeugverbräuche und CO2-Emissionen. „Wir sind überzeugt, dass ‚cool’ und ‚grün’ in unseren Garagen friedlich koexistieren können“, sagte Zetsche. Mercedes-Benz Cars werde den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der in der Europäischen Union verkauften Fahrzeuge von heute 150 g/km auf 125 g/km bis zum Jahr 2016 verringern. Die neue A-Klasse startet mit einem Ausstoß von 99 g/km.

Um den Absatz weiter zu steigern, werde das Fahrzeugportfolio sukzessive erweitert und die geografische Aufstellung durch den Ausbau von Vertriebsstrukturen und Produktionskapazitäten vor allem im NAFTA-Raum und in China verbreitert.

Positiv auf den Weg an die Spitze im Premium-Segment wirke sich aus, dass die Automobilindustrie eine Wachstumsindustrie bleiben werde. Die weltweiten Fahrzeugverkäufe könnten Prognosen zufolge von 60 Millionen Einheiten im Jahr 2011 auf 100 Millionen Einheiten im Jahr 2020 steigen. China sei schon heute der weltweit größte Absatzmarkt und werde das auch 2020 sein, der Pkw-Markt aber werde sich in diesem Zeitraum verdoppeln.

China bleibe deshalb für Mercedes-Benz Cars ein Eckpfeiler der Wachstumsstrategie. Für den zweitwichtigsten Fahrzeugmarkt USA soll im Premium-Segment ein durchschnittlicher Zuwachs von 5,6 Prozent jährlich in Aussicht stehen. Indien könnte danach bis zum Jahr 2020 zum drittgrößten Pkw-Markt aufsteigen.

Unabhängig von dieser Entwicklung sei es die klare Vorgabe, „in diesen Märkten überdurchschnittlich zu wachsen und unsere Wettbewerbsposition weiter zu verbessern“, bekräftigte Zetsche. In diesem Zusammenhang bestätigte er die mittelfristigen Absatzziele der Marke Mercedes-Benz: Im Jahr 2014 sollen weltweit mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge, im Jahr 2015 mehr als 1,6 Millionen (2011: 1.279.100) Fahrzeuge verkauft werden. Die Betonung liege dabei auf dem Wort „mehr“, sagte der Vorstandschef.

Die Profitabilität will Mercedes-Benz Cars weiter stärken durch projektbezogene Kooperationen wie mit Renault/Nissan sowie durch Einsparungen im Rahmen der Modul- und Plattformstrategien und mehr Effizienz in der Wertschöpfungskette. Gleichzeitig erlaube es die höhere Flexibilität des internationalen Produktionsnetzwerks, zunehmend schneller auf Nachfrageschwankungen zu reagieren.

Daimler hatte anlässlich der Eröffnung des Werks für die Produktion der neuen B-Klasse Investoren und Analysten zu einem Unternehmenstag nach Kecskemét in Ungarn eingeladen.

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