Medien sind die wichtigsten Meinungsmacher

Auch wenn sich Politiker gern als Leitfigur politischer Willensbildung sehen und dafür die Medien einsetzen: Die wahren Herrscher der öffentlichen Meinung sind die Medien selbst: Das belegt eine Umfrage in der aktuellen Ausgabe von GQ Gentlemen's Quarterly.

Eine 30-köpfige Prominenten-Jury wählte die 50 einflussreichsten
Meinungsmacher in Deutschland. An erster Stelle: Kai Diekmann,
Chefredakteur von „Bild“. Er erreicht allein mit seiner Tageszeitung
mehr als 10,7 Millionen Leser – täglich. Dicht auf Diekmann folgt
ein zweiter Medien-Mann: Stefan Aust, Chef des Nachrichtenmagazins
„Der Spiegel“.

Beide schlagen die demokratisch legitimierten Mächtigen
ins Feld: Bundeskanzler Gerhard Schröder findet sich erst auf
Position drei, knapp vor dem Focus-Chefredakteur Helmut Markwort.
Erst dann folgen mit Joschka Fischer, Edmund Stoiber und Angela
Merkel erneut politische Mandatsträger.

Die GQ-Jury stufte selbst die Protagonisten der Unterhaltung höher
ein als Politiker und Manager. Günter Jauch (Rang 12) und Harald
Schmidt (Rang 13) rangieren vor Unternehmensberater Roland Berger
(Rang 14), Jürgen Schrempp (Rang 15) von DaimlerChrysler oder
Johannes Rau (Rang 22). Die zweitwichtigste Frau nach Angela Merkel
(Rang 7) kommt wieder aus der Medienbranche: Patricia Riekel,
Chefredakteurin der Zeitschrift Bunte.

Gut platziert ist auch die
Hauptaktionärin des Axel Springer Verlages, Friede Springer. Sie
rangiert auf Platz 19 und somit weit vor dem Springer-Vorstandschef,
Mathias Döpfner. Nur auf Platz 48, findet sich einer, der Medien
und Entertainment zu einer einzigartigen Allianz verknüpft: Dieter
Bohlen.

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