Markenvertrauen lässt sich von dem in Branchen abkoppeln

Auch ein Jahr nach dem Banken-Crash und Finanz-und Wirtschaftskrise ist das Vertrauen der Deutschen trotz ständiger Appelle und diverser Maßnahmen nicht zurückgekehrt. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie, für die die Markenberatungsgesellschaft „Musiol Munzinger Sasserath“ rund 1000 Deutsche zum Thema Vertrauen in der Krise zu zwanzig Branchen befragte.

Branchen, die die Vertrauensliga anführen, seien für rund 41 Prozent der Befragten Tageszeitungen, für etwa 39 Prozent Brauereien und für rund 37 Prozent Lebensmitteldiscounter. Zu den Branchen, denen am wenigsten vertraut wird, zählen hingegen Mineralölgesellschaften mit 4,6 Prozent der Stimmen, Versicherungen mit 9,9 Prozent und Telekommunikationsanbieter mit 11,7 Prozent. Lediglich die Produzenten von Körperpflegeprodukten konnten leicht zulegen, da sich Konsumenten in der Krise für wenig Geld etwas Gutes tun konnten. An Vertrauen verloren hätten Branchen wie Warenhäuser und Automobilhersteller.

Interessant sei jedoch, dass einzelnen Marken innerhalb der Branche der Lebensmittelproduzenten wesentlich mehr Vertrauen geschenkt wird. Beispielsweise genieße Nivea unter den Top-50 abgefragten Marken das höchste Vertrauen und liege deutlich über dem Branchenschnitt. Volkswagen bilde die Leuchturm-Marke unter den Autoherstellern und Aldi bei den Discountern. Bei Internetunternehmen sei das Vertrauen gegenüber Google mit fast 50 Prozent fast viermal so hoch. Für Marken gebe es also durchaus Chancen, sich von Branchenkonjunkturen abzukoppeln.

Für Markenverantwortliche bedeute dies, dass das Vertrauen in die eigene Marke beeinflussbar ist. „Die Chance für Unternehmen in der aktuellen Krise besteht darin, sich durch das eigene Verhalten, durch die eigenen relevanten Angebote und Leistungen, durch die eigene glaubwürdige Kommunikation und die eigenen loyalen Mitarbeiter einen Vertrauensvorsprung zu erarbeiten und dauerhaft zu erhalten,“ erklärt Uwe Munzinger, Partner bei Musiol Munzinger Sasserath. Da Vertrauen auf Leistung beruhe, müssten Leistungen im faktischen oder emotionalen Bereich liegen und nachvollziehbar und über einen längeren Zeitraum konkret erlebbar sein.

Konsumenten würden auch eine transparente Preispolitik erwarten. Zudem müssten Produkte und Dienstleistungen selbst in schwierigen Zeiten die Versprechen der Werbung einhalten können, weil das Vertrauen sonst sinke. Auch ein gradliniger, offener und glaubwürdiger Umgang mit eigenem Fehlverhalten sei von großer Bedeutung. Insgesamt lohne es sich, den Vertrauens-Status einer Marke regelmäßig zu überprüfen, da Vertrauen einen der wichtigsten Faktoren bilde, um Markenpräferenzen herzustellen.

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