Markengestalter müssen sich mit ihren Kunden ändern

Alle am Werbemarkt Beteiligten müssen sich auf tief greifende Veränderungen einstellen. Auf der 10. OWM-Fachtagung in Hamburg beschwört die OWM-Vorsitzende Margret Buhse, Kommunikationschefin des Kosmetikkonzerns Beiersdorf, die Notwendigkeit, in der Kommunikation neue Wege zu gehen. Deutlich äußerte sich Buhse auch zu der Diskussion über Werbung und Sponsoring im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Der Wettbewerb im dualen Rundfunkmarkt sei von grundlegender Bedeutung für Werbungtreibende, um eine Monopolisierung der TV- und Hörfunk-Werbung zu vermeiden. Darüber hinaus sei die Belegung von Programmumfeldern essentiell, die die Privaten nicht ausreichend abdeckten. „Die OWM fordert daher nachdrücklich den Erhalt von Werbung und Sponsoring sowie die Flexibilisierung der 20Uhr Werbegrenze bei ARD und ZDF.“, erklärte die OWM-Vorsitzende.

Auch die derzeit viel diskutierte Schleichwerbung sei noch immer die Ausnahme und nicht der Regelfall, selbst wenn die Berichterstattung etwas anderes weismachen wolle. Man solle sich davor hüten, Produktanbieter und Fernsehveranstalter unter „Generalverdacht“ zu stellen. Außerdem werde „mit zweierlei Maß gemessen“: Wenn in Deutschland US-Filme oder TV-Serien ausgestrahlt würden, die voller Product-Placement seien, rege sich niemand auf. Um Rechtssicherheit und Chancengleichheit zu schaffen, unterstützt die OWM einen Vorschlag der EU-Kommission, Product-Placement zu erlauben, sofern die Medien es deutlich kennzeichnen.

Ausschlaggebend für zukünftige Entwicklungen und Chancen in der Kommunikationsbranche seien zweifellos die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, erklärt Buhse. Und die sind, das belegt die Meinungsumfrage unter den OWM-Mitgliedern zum Ende des dritten Quartals 2005, gar nicht so schlecht. 69 Prozent der Unternehmen werden ihr Werbevolumen im nächsten Jahr konstant halten, 17 Prozent werden es steigern, und nur 14 Prozent werden es kürzen. In der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) sind die 70 größten werbenden Unternehmen in Deutschland organisiert, darunter Firmen wie Procter & Gamble, Unilever, Deutsche Telekom oder DaimlerChrysler.

www.owm.de