Markenartikelwirtschaft kann der Konsumflaute trotzen

Die Markenartikelwirtschaft in Deutschland konnte trotz allgemeiner Konjunkturflaute und zurückhaltender Konsumneigung ihre Umsätze halten.

Die Industrieumsätze an Markenware aus deutscher Produktion lagen 2003 stabil bei einem Gesamtvolumen von 337 Milliarden. Euro, sagte Johann C. Lindenberg, Vorsitzender des Markenverbandes und der Geschäftsführung Unilever Deutschland, anlässlich einer Pressekonferenz. Das Inlandsgeschäft sei um 0,5 Prozent auf 190 Mrd. Euro geschrumpft, der Export habe jedoch im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozent auf jetzt 147 Mrd. Euro zugelegt. Einer aktuellen McKinsey Studie zufolge konnte die Markenartikelindustrie ihren Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von 7,0 Prozent (1998) auf 7,2 Prozent im Jahr 2003 steigern.

Erneut gaben die einzelnen Branchen in der Gesamtbetrachtung ein uneinheitliches Bild ab. Während Ernährungsindustrie, das Segment Körperpflege-, Wasch- und Reinigungsmittel sowie die Hersteller von Erfrischungsgetränken und Speiseeis schwache bis starke Zuwächse verzeichneten, kam es bei Bekleidungsindustrie, Brauwirtschaft, den Produzenten von Sekt und Kaffee sowie Produkten zur Haushaltsausstattung zu leichten bis starken Rückgängen.

Eine aktuelle Mitgliederumfrage des Markenverbandes zur Prognose für das laufende Jahr hat ergeben, daß zwar auch hier Risiken in der weiteren Entwicklung der Wirtschaftslage, in hohen Ölpreisen und der Konsumzurückhaltung der Verbraucher gesehen werden. Insgesamt zeigt sich aber eine eher positive Stimmung. Knapp 48 Prozent der Markenartikelanbieter rechnen für 2004 mit einer Zunahme der Inlandsumsätze, wobei gleichzeitig 31 Prozent von steigenden Erträgen ausgehen.

Lindenberg betonte den engen Zusammenhang von Marken, Innovationen und Wachstum: In der modernen Wissensgesellschaft führe nur die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zu dauerhaftem Wachstum und auf lange Sicht auch zu mehr Beschäftigung. Die „Renaissance“ der Marke sei deutlich spürbar. Der Anteil der sogenannten Handelsmarken am Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels mit Fast Moving Consumer Goods sei in letzter Zeit deutlich geringer gewachsen als noch in den Jahren zuvor. Zudem läge das Wachstum von Private Labels außerhalb der Discountschiene spürbar unter dem Durchschnitt, immer mehr Haushalte entdeckten wieder die Herstellermarke.

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