Makler brauchen aktive Unterstützung durch Versicherer

Der Schritt ins Social-Media-Zeitalter fällt Versicherungs- und Finanzmaklern eher schwer, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Marktforschungsinstitutes Yougovpsychonomics. Beruflich nutzen Makler die potenziellen Kommunikations- und Vertriebsmöglichkeiten interaktiver Anwendungen des Web 2.0 eher selten. Zwar haben mehr als drei Viertel der 200 Befragten eine ständige Präsenz im Internet, aber nicht einmal jeder Vierte nutzt Suchoptimierungsmöglichkeiten. Entsprechend gering fällt das berufliche Interesse an Social-Web-Anwendungen aus.

Die durchaus bestehende Neugier bezieht sich bislang mehrheitlich auf die private Nutzung, geht aus der aktuellen Ausgabe des vierteljährlichen „Makler-Absatzbarometers“ von Yougovpsychonomics weiter hervor. Dabei biete sich gerade dieses Feld für innovative Formen der Kommunikation zwischen Versicherern und Maklern sowie zwischen ihnen und ihren Kunden an. Versicherungsunternehmen könnten sich durch kompetente und gezielte Beratungsleistungen deutlich vom Wettbewerbsumfeld abheben.

Die Untersuchung zur allgemeinen Absatzentwicklung und zu den Schwerpunktthemen Makler-Newsletter und soziale Netzwerke belegt zudem, dass unter Maklern Xing, Facebook und Stayfriends zu den bekanntesten Online-Netzwerken gehören. Xing sei bereits mehr als drei Viertel aller befragten Makler ein Begriff und dominiere auch bei der Frage nach den meistgenutzten Netzwerken. Deutlich engmaschiger als Xing werde dagegen Facebook genutzt. Während die deutliche Mehrheit der befragten Makler Facebook bereits mehrmals pro Woche aufrufe, seien es bei Xing weniger als die Hälfte, obwohl dieses Netzwerk aktuell die größere Relevanz für den Makler-Beruf darstelle. Drei Viertel der Befragten nutzten das Netzwerk mehrheitlich beruflich, in Bezug auf Facebook hätte nur jeder Zwanzigste dies angegeben.

„Für Versicherungsunternehmen besteht hier die Möglichkeit, Maklern einen spürbaren Mehrwert zu bieten“, kommentiert Dr. Michael Kerper, Finanzdienstleistungs-Marktforscher bei Yougovpsychonomics, diese Erkenntnisse. Denn Versicherer könnten durch eine kompetente Beratung über die Kommunikationswege im Social Web Vorbehalte auf Maklerseite abbauen und Hilfestellung leisten, auch durch Schulungen. Nach Ansicht Kerpers zeigt sich ein klassisches Zentralisierungsthema: „Die ganze Branche zahlt drauf, wenn jeder Makler für sich allein das Rad neu erfindet. Wenn Experten bei Versicherern dieses Thema aufgreifen, um es den Vertriebspartnern handlungsorientiert aufzubereiten, profitieren der Vertriebsweg und die gesamte Branche.“

Beim vierteljährlich erhobenen „Makler-Absatzindex“ lasse sich feststellen, dass dieser im zweiten Quartal 2010 im Privatkundengeschäft mit 14 Indexpunkten drei Punkte unterhalb des Niveaus des Vorquartals liege. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres habe er sich deutlich verbessern können. Den Rückgang gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres führen die Marktforscher in erster Linie auf die saisonbedingt übliche Negativentwicklung bei der Nachfrage nach Krankenversicherungsprodukten zurück. Für das Firmenkundengeschäft verzeichne der Indikator der Nachfrageentwicklung im Maklervertrieb ein deutlicheres Minus, er sei von 23 auf 15 Punkte gesunken. Im Vorjahr habe der Wert bei nur drei Punkten gelegen. Der Nachfragerückgang ziehe sich hier allerdings über nahezu alle Produktsparten.

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