Künftig wird manches deutsche Kaufhaus schließen

Zwei Drittel der rund 200 Karstadt- und Kaufhof-Warenhäuser werden nach einer Untersuchung des Handelsexperten Jörg Funder, Professor am Institut für Internationales Handels- und Distributionsmanagement an der Hochschule Worms, in den nächsten fünf Jahren schließen. Nach Informationen der Wirtschaftswoche kommt seine Warenhaus-Studie zum Ergebnis, dass die meisten Warenhäuser in Städten mit weniger als 200 000 Einwohnern auf der Kippe stehen.

Lediglich in Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern bestünden noch Chancen, dass sich Warenhäuser gegen Spezialisten und Billiganbieter behaupten können. „60 bis maximal 70 Warenhäuser in 45 Städten werden überleben“, erwartet Funder, der bis 2008 für mehrere Handelsunternehmen gearbeitet hat. Vor allem Doppelstandorte in kleineren Städten wie in Hanau oder Gießen hätten auf Dauer keine Chance.

Zudem sehe Funder mittelfristig kaum Perspektiven für Karstadt-Häuser in kleineren Städten wie Flensburg, Neumünster, Wismar, Norderstedt, Lüneburg, Celle, Iserlohn, Gütersloh, Goslar, Dessau, in Bamberg, Bayreuth, Landshut, Rosenheim, Memmingen, Offenburg und Leonberg. Stark betroffen seien darüber hinaus zahlreiche hessische Filialen mit Marburg, Gießen, Fulda, Limburg, Bad Homburg und Sulzbach. Auch bei Kaufhof erwarte der Handelsexperte ein Filialsterben in kleineren Städten. Langfristig stark gefährdet seien Kleve, Wesel, Witten, Düren, Brühl, Euskirchen und Siegburg in Nordrhein-Westfalen, Aschaffenburg, Schweinfurt, Coburg, Hof und Kempten in Bayern, Worms, Neunkirchen, Landau, Speyer und Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz sowie Neubrandenburg.

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