„Künftig weiss der AdServer, was den User interessiert“

Wirklich deutlich wird die Innovationskraft des Online-Werbemarkts bei der Entwicklung von Technologien, die es erlauben Online-Werbung nach unterschiedlichen Kriterien auszuliefern. absatzwirtschaft online fragte Marco Klimkeit, newtention technologies und Leiter des Arbeitskreis Targeting im BVDW, was die sogenannten Adserver derzeit leisten.

absatzwirtschaft: Herr Klimkeit, Sie entwickeln Dialogmarketing-Tools, die Kunden zielgenau und individuell ansprechen. Unternehmen wie CortalConsors, Thomas Cook, Bucher-Reisen, Freenet und Fleurop setzen Ihre Entwicklungen ein. Was machen Sie besser als der Wettbewerb?

Marco Klimkeit: newtention bietet als eines der ersten Unternehmen bereits seit 2003 Re-Targeting an und ist damit der erfahrenste Spezial-Vermarkter für nutzerorientierte Online-Werbung.

absatzwirtschaft: Was bedeutet in diesem Kontext „Re-Targeting“?

Marco Klimkeit: Ein gezieltes „User-Based-Advertising“, das alle Werbemittel ausschließlich nach dem Surfverhalten und den Interessen der Verbraucher aussteuert und Online-Werbung nahezu ohne Streuverluste ermöglicht. Mit dieser innovativen Technologie, die in Echtzeit auf User-Wünsche reagieren kann, wird Re-Targeting zum wirklichen One-To-One-Marketing-Tool. Darüber hinaus haben wir ein reichweitenstarkes Werbenetzwerk durch unsere Partner-Portale aufgebaut.

absatzwirtschaft: Wir hören von Behavioural-Targeting, Contextual-Marketing und User Generated Advertising – offensichtlich gibt es hier verschiedene Herangehensweisen? Wie lässt sich das einordnen, was ist State of the Art. Und was können wir künftig erwarten?

Marco Klimkeit: Der Online-Werbemarkt befindet sich derzeit in einer dynamischen Wachstumsphase mit hoher Innovationskraft. Gemeinsam ist allen Targeting-Technologien, dass sie die Auslieferung von Online-Werbung nach unterschiedlichsten Kriterien steuern, so dass Streuverluste bei der Online-Werbung weiter deutlich reduziert werden. Anders als beim Behavioural Targeting, wo grundsätzlich über Zielgruppencluster gearbeitet wird, erhält beim Re-Targeting jeder User automatisiert die für ihn passende Ansprache. Künftig werden Unternehmen ihre gesamte Kommunikation über AdServer individualisieren können. Der AdServer weiß, ob sich der User für Reisen nach Mallorca oder lieber Miami interessiert. Unternehmen können dieses Wissen in ihrer gesamten Kommunikation nutzen, bis hin zur Individualisierung der eigenen Website.

absatzwirtschaft: Sie vertreiben Re-Targeting Lösungen speziell für Media-Agenturen und für werbetreibende Unternehmen. Haben Media-Agenturen einen anderen Anspruch als die Media-Spezialisten Ihrer werbetreibenden Kunden?

Marco Klimkeit: Wir stehen den Media-Agenturen während der gesamten Planung und Umsetzung ihrer nutzerorientierten Kampagnen als Vermarktungs-Spezialist zur Seite. Dabei konzentrieren wir uns auf Lösungen, die optimal in den Arbeitsablauf von Agenturen passen. Generell sind die Lösungen für direkte Kunden derzeit noch komplexer und spezieller. In diesem Fall gehen wir zusammen mit den Agenturen zum Kunden.

absatzwirtschaft: Sie verstehen sich nicht nur als Spezialvermarkter, sondern als Berater Ihrer Kunden. Welche Voraussetzungen müssen Kunden mitbringen, wann können sie von Ihrer Technologie profitieren?

Marco Klimkeit: Kunden sollten für die Produkte der newtention media sales mindestens 100 000 Besucher pro Monat auf ihrer Web-Site haben. Die Budgets starten je nach Ziel bei etwa 10 000 Euro. Der AdServer der newtention technologies unterstützt Unternehmen jeder Größe bei effizienter Online-Werbung.

absatzwirtschaft: Sie sind Leiter eines neuen Arbeitskreises im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) zum Thema Targeting. Was sind die Themen, die die Teilnehmer dort beschäftigen?

Marco Klimkeit: Der Arbeitskreis dient als Plattform für Diskussionen und soll Aufklärungsarbeit rund um das Thema Targeting leisten. Dabei schaffen wir einerseits einen Marktüberblick, zum anderen sind unsere aktuellen Themen Begriffsdefinitionen – die wir übrigens in den nächsten Wochen veröffentlichen – sowie die Verdeutlichung von Methodik und Nutzerrechten.

Das Gespräch führte Irmtrud Munkelt