Krisen-Schock scheint im Vertrieb überwunden

Nach einem deutlichen Einbruch der Konjunktur im Vertrieb im Frühjahr 2009 hat sich die Geschäftslage bei den Vertriebsunternehmen im Verlauf des Jahres wieder stabilisiert. Das belegen Ergebnisse der Herbst-Konjunkturumfrage der Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) bei ihren Mitgliedsbetrieben.

Der Einbruch bei der Geschäftslage der Handelsvertretungen zeige zwar, dass sich auch der Vertrieb nicht von der gesamtwirtschaftlich schlechten Situation abkoppeln konnte, sich in diesem Wirtschaftsbereich jedoch kein weiterer konjunktureller Einbruch vollzogen habe. Die Anzahl der Unternehmen mit sehr guter Geschäftslage sei von 2,8 Prozent im Frühjahr auf 3,1 Prozent im Herbst gestiegen. Dies gelte gleichermaßen für den Anteil der Handelsvertretungen mit guter Geschäftslage, der sich von 24,7 Prozent auf 26,9 Prozent erhöhte. Von 52,8 auf 50 Prozent sei lediglich die Anzahl der Nennungen für eine „befriedigende Geschäftslage“ im Herbst etwas zurückgegangen. Nahezu unverändert bleibe mit 19,8 Prozent der Anteil der Befragten mit schlechter Geschäftslage.

Die Zukunftsperspektiven würden sowohl kurz- als auch langfristig wieder deutlich optimistischer gesehen. Gegenüber 7,4 Prozent im Frühjahr erwarteten kurzfristig 16,3 Prozent eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Von einer Verschlechterung gingen statt 44,3 Prozent im Frühjahr nun nur noch 21,9 Prozent aus. Auf lange Sicht werde die Situation noch positiver eingestuft, da mehr als die Hälfte der befragten Handelsvertretungen eine Verbesserung der Situation für wahrscheinlich halte und sich nur noch 14,4 Prozent pessimistisch zeigten.

Die Branchenlage werde allerdings generell etwas schlechter eingestuft als die eigene Situation. Dies sei ein Hinweis darauf, dass es bei einer Reihe von Handelsvertretungen Firmenkonjunkturen gibt. Das bedeutet, dass sie möglicherweise aufgrund von attraktiven Vertretungen oder besseren Marktstrategien erfolgreicher im Wettbewerb agieren können als der Durchschnitt. Nur 0,6 Prozent der Befragten hielten die Lage ihrer Branche für sehr gut und 16,3 Prozent für gut. Ein schlechtes Zeugnis stellten 24,4 Prozent der Befragten aus. Insgesamt wachse die Hoffnung, dass der Höhepunkt der größten Wirtschaftskrise in der Nachkriegszeit überschritten ist. Der Vertrieb bilde die Nahtstelle zwischen den Märkten, zwischen Angebot und Nachfrage. Handelsvertretungen, die kontinuierlich im Gespräch mit Kunden auf der Abnehmerseite stünden, gewännen zu einem frühen Zeitpunkt Informationen über die Entwicklung der Märkte, weshalb der Vertrieb einen guten Seismograph für wirtschaftliche Schwankungen darstelle.

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