Korruption wird in Deutschland stärker wahrgenommen als in Skandinavien

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat heute den Corruption Perception Index (CPI) veröffentlicht, zu deutsch: Korruptionswahrnehmungsindex. Für den CPI 2011 wurden 183 Länder nach der im öffentlichen Sektor wahrgenommenen Korruption bewertet. Als besonders integer gelten die Beamten und Politiker in Neuseeland, Dänemark, Finnland, Schweden und Singapur. Auf den unteren Plätzen im Ranking finden sich dagegen rohstoffreiche Länder wie Turkmenistan und Usbekistan sowie von dauerhaften innenpolitischen Konflikten gezeichnete Länder wie Afghanistan und Myanmar. Weltweite Schlusslichter sind Somalia und Nordkorea.

Das Länder-Ranking des CPI setzt sich aus verschiedenen Indizes zusammen, für die Experten und Manager befragt wurden. International betrachtet belegt Deutschland einen vergleichsweise guten 14. Platz. Deutschland liegt jedoch weiterhin im europäischen Mittelfeld – ohne den Abstand zu den europäischen Spitzenreitern Dänemark, Finnland und Schweden zu verringern. Neun der 27 EU-Mitgliedstaaten rangieren bei der wahrgenommenen Korruption im unteren Feld. Bulgarien ist Schlusslicht in der Europäischen Union und befindet sich auf Platz 86. Die Vorsitzende von Transparency Deutschland, Edda Müller, erklärt: „Die Bundesregierung übernimmt derzeit in vielen europäischen und internationalen Verhandlungen eine Führungsrolle. Die Bekämpfung von Korruption sollte dabei stets mit auf der Agenda stehen, denn sie ist eine entscheidende Voraussetzung für die Lösung der dringendsten Probleme der heutigen Zeit, dazu zählen der Klimawandel und die Finanzmarktkrise.“ Gleichzeitig dürfe die Bundesregierung ihre eigenen Transparenz- und Antikorruptionsbemühungen wie die Ratifizierung der UN-Konvention gegen Korruption nicht vernachlässigen.

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